Nicht mal eine Sekunde zwischen Sieg und Niederlage

14.2.2021, 12:43 Uhr
Nicht mal eine Sekunde zwischen Sieg und Niederlage

Was natürlich der aktuelle vierte Tabellenplatz wert ist beziehungsweise noch wert werden kann, hängt davon aber, wie viele Mannschaften die DBBL zu den Aufstiegs-Playoffs schicken wird. Einigt man sich im Präsidium auf lediglich zwei, dann stehen die beiden Teilnehmer aus der 2. Bundesliga Süd mit Bad Homburg und Würzburg — beide Teams standen sich gestern Abend gegenbüber — quasi fest. Entscheidet sich die DBBL aber doch auf vier Playoff-Teilnehmer aus der 2. DBBL Süd, dann wäre auch Schwabach wieder im Rennen. Allerdings ist noch ein Stück zu gehen bis zum Vorrunden-Ende. Am kommenden Samstag steht für Schwabach erst einmal das schwere Heimspiel gegen die Falcons Bad Homburg auf dem Terminplan. Dann wird sich wohl der Wert der beiden Siege in Mainz und München besser einschätzen lassen.

Jetzt dürfen sich die Schwabacher Basketballerinnen erst einmal richtig freuen über ihren Coup vom Samstag. Das war beileibe ein Spiel, das sowohl Headcoach Nikolay Gospodinov als auch die Spielerinnen nicht so schnell vergessen dürften. Der Trainer, weil er wohl selten zuvor so viele Kilometer an der Außenlinie auf- und abgelaufen war. Die Mädels, weil zwischen Sieg und Niederlage nicht einmal eine Sekunde passte.

Chronologie des Spiels

Das Spiel in München lief ganz anders wie das in Mainz. Vor einer Woche spielten die Kia Baskets zwei ganz starke Viertel und konnten danach von einer 41:23-Führung zur Pause zehren. Diesmal lagen die Schwabacher Mädchen von Beginn an hinten, retteten sich schließlich noch zu einem Sieben-Punkte-Rückstand (14:21) vor Beginn des zweiten Viertels und starteten quasi danach ihre Aufholjagd.

Der Münchner Vorsprung schmolz nach und nach zusammen. Er betrug nach zwei Vierteln noch vier Punkte und zu Beginn des Schlussabschnitts zwei Zähler. Spätestens da hatte Nikolay Gospodinov seine Mädchen auf Sieg fokussiert. Ein Rädchen griff ins andere. Vor allem aber: Nach Fehlern versuchte man umgehend, diese wieder auszubügeln. Als Neuzugang Kaela Hilaire mal eine Pause benötigte, war Ramona Hesselbarth zur Stelle. Sie war es auch, welche eine ganz starke Phase der Kia Baskets im dritten Viertel einleitete. Vorne wie in der Defense sehr stark agierte Nicole Metzel. Immerhin 29 Punkte steuerte sie bei zum Sieg. Und auch die beiden Zähler zur 66:65-Führung gingen auf ihr Konto.

Die Schlussminute

Schwabach hatte das Momentum auf seiner Seite, lag im letzten Viertel phasenweise bis zu sieben Punkten vorne. Doch die Gastgeberinnen gaben sich längst noch nicht geschlagen und zwangen ihre Gegnerinnen zur Freiwurflinie. "Stop the clock" nennt man dieses Spielchen im Basketball. Auch München unterband nun jeden Angriff der Kia Baskets per Foul — doch die Gastgeberinnen hatten nicht mit der 90-prozentigen Freiwurf-Treffsicherheit von Kaela Hilaire und Co. gerechnet.

Dennoch spitzte sich das Geschehen noch einmal dramatisch zu. Plötzlich lag München mit einem Punkte vorne. Auch deshalb, weil die Gastgeberinnen gut aus der Distanz trafen. Der letzte Angriff der Gäste musste sitzen. Auszeit, dann ein starker Pass von Hilaire zu Nicole Metzel, deren Korbleger passte. Noch sieben Zehntelsekunden auf der Uhr, 66 zu 65 für Schwabach. Auszeit. Freiwurf für München auf Höhe der Mittellinie. Ein letzter Pass musste also noch verhindert werden. Dies schaffte die Schwabacher Defense nicht. Ein Korbleger, der Ball fiel durch die Reuse! Jedoch zu spät. Sofort zeigten die Referees an, dass die Uhr abgelaufen war. "Das war Glück für uns!" gab Managerin Angie Walden zu. Glück war es deshalb, weil die Münchner Spielerin beim Kontrollieren des Balls noch einmal nachfassen musste. Die Kia Baskets durften jubeln — das allerdings nicht nur aus Sicht der Managerin zurecht!

Kia Baskets Schwabach: Lea Vatthauer (3), Kerstin Clauß, Lea Rasenberger (7/1 Dreier), Tonia Lohneiß (2), Rebecca Sturm, Ramona Hesselbarth (5/1), Kaela Hilaire (16), Diana Fett (4), Antonia Schüle, Chiara Mehburger, Nicole Metzel (29).

Bei der TS Jahn München waren die Punktbesten: Lise Theresa Spatzier (24/5), sowie Olivia Borsutzki und Jella Kirsten Molz (je 11).

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