Niederlage im Hexenkessel

30.1.2020, 12:51 Uhr
Niederlage im Hexenkessel

© Foto: Uli Hartmann.

 Am Samstag verloren die Handballer des SC 04 nach zuvor 12 Siegen am Stück beim ESV Flügelrad in einem hitzigen Spiel 22:23. Die Schwabacher leisteten sich dabei im Angriff einfach zu viele Fehler. Dazu kam noch die ein oder andere sehr fragwürdige Schiedsrichterentscheidung, die beiden Spielleiter hatten das Geschehen nicht immer im Griff.

Die Reaktion der Mannschaft nach dem Schlusspfiff war genau richtig. Schnell war klar, dass das Spiel einfach schnell abgehakt werden muss und man den Blick nach vorne richten. Die Schwabacher konnten sich nie richtig absetzen. Sie fanden die Lücken in der Abwehr des Gegners nicht oder leisteten sich technische Fehler. Die Abwehr konnte allerdings überzeugen. Torhüter Jonas Walwei konnte einige Würfe entschärfen.

Vorne machte sich auch das Fehlen von Christian Lutsch bemerkbar. Der konnte nach einem hässlichen Foul nicht mehr mitwirken. Der Flügelrader Dominik Meier war völlig übermotiviert in einen Zweikampf und verletzte den Schwabacher Toptorjäger im Gesicht. Nach zwei Minuten durfte der ESV-Abwehrspieler weitermachen — eine mutige Entscheidung der Unparteiischen. Bis zur Halbzeit blieb es ein ausgeglichenes Spiel. Mit einer 10:9-Führung gingen die Schwabacher in die Kabine. In der hitzigen Atmosphäre einen kühlen Kopf bewahren, lautete die Devise für die zweite Hälfte. Doch konnte man die Vorgaben nicht umsetzen.

Im Angriff scheiterte man das ein oder andere Mal am Torhüter oder man leistete sich technische Fehler. Die Deckung stand zwar weiterhin stabil, allerdings konnten die Nürnberger zu viele Tore bei Tempogegenstößen erzielen. In der 50. Minute ging die Heimmannschaft das erste Mal mit drei Toren in Führung. Schwabach hielt mit drei Toren am Stück noch einmal dagegen (20:20 in der 52. Minuten). Doch auch dies brachte nicht die gewohnte Sicherheit, und Flügelrad konnte sich wieder drei Tore absetzen.

Kurioses Ende

Schwabach agierte nun mit einer offensiven Deckung und zwang die "Räder" zu Fehlern oder zu schnellen Abschlüssen. Der Rückstand wurde auf zwei Tore verkürzt. In der letzten Minute schloss Flügelrad zu schnell ab. Jonas Walwei parierte und leitete damit den Gegenangriff ein. Doch dann wurde es kurios. Das Kampfgericht unterbrach das Spiel und teilte den Schiedsrichtern mit, dass eine Timeout-Karte gelegt worden sei. Die Schiedsrichter unterbrachen das Spiel. Der Ballbesitz wechselte wieder zu den Gastgebern, die nun die letzten Sekunden herunterspielen konnten. Damit war die erste Saisonniederlage beschlossen. Fragwürdig, aber man muss die Entscheidung akzeptieren.

Die SC-04-Handballer wollen nun am morgigen Samstag gegen die Landesliga-Reserve des TSV Roßtal mit einem Sieg die Tabellenspitze verteidigen.

SC 04 Schwabach: Ott (Tor), Walwei (Tor), Rösch Geck (3/1), Halbig (6/0), Scherbel (2/0), Meyer (3/3), Reichel, Lutsch (4/1), Hufnagel, Reitz (2/0), Sluik, Seidling, Götz (2/0).

Ungewohntes Harz

Am folgenden Tag ging es dann für die Mannschaft gemeinsam mit den Fans zum DHB-Pokalachtelfinale. Nach einer dreistündigen Busfahrt war man an der Halle des TuS Helmlingen in Sübaden angekommen. Nach freundlichem Empfang konnte man sich in Ruhe auf das Spiel vorbereiten. Der Gegner hatte am Vortag ebenfalls noch in der Liga gespielt und wie Schwabach knapp verloren. Von Anfang an machte der mit Harz versetzte Ball den SC-04-Handballern zu schaffen.

Bis zur 20. Minute konnte man gegen die Südbadener noch gut mithalten, was vor allem an Florian Ott lag, der einige Paraden zeigten. Phillip Hufnagel zeigte sich an diesem Nachmittag sehr treffsicher, er konnte sieben Mal einnetzen. Allerdings schlichen sich dann wieder die Abspielfehler ein, die von den Gastgebern eiskalt ausgenutzt wurden. Zur Halbzeit stand es dann 16:10.

Im zweiten Durchgang kam man nur sehr schleppend wieder ins Spiel. Helmlingen führte teilweise mit zehn Toren. Am Ende gelang es zwar noch einmal, den Rückstand zu verkürzen — nahezu jeder Feldspieler konnte sich in die Torschützenliste eintragen —, das Spiel ging allerdings deutlich mit 24:31 verloren. Die Schwabacher wünschen dem sympathischen Verein aus Südbaden noch viel Erfolg im weiteren Wettbewerb.

TuS Helmlingen: Zimmer, Bissinger, Fritz (3), Zimmer-Zimpfer (2), Schoch, Wagner (5), Kempf (3), Huber, Kraus (1), Müller (5), S. Reichenberger (3), Strübel, M. Reichenberger (7/4), Pomiankiewicz (2). / SC O4 Schwabach: Ott, Walwei, Rösch, Geck (4/1), Halbig, Scherbel (1), Meyer (1), Reichel (4), Lutsch (1), Hufnagel (7), Reitz (3), Sluik (1/1), Seidling (1), Götz (1).

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