Noch klarer als erwartet: Triumph für Matthias Thürauf

16.3.2014, 22:14 Uhr
Noch klarer als erwartet: Triumph für Matthias Thürauf

© Birgit Freller

Damit liegt er noch deutlicher als erwartet vor Doris Reinecke (SPD), die auf 24,43 Prozent kam. Klaus Neunhoeffer erreichte mit 8,32 Prozent das bisher beste Ergebnis eines grünen OB-Kandidaten. Axel Rötschke (FDP), der mit 20 Jahren jüngste OB-Kandidat in ganz Bayern, erzielte 1,87 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 51,11 Prozent. Die Ergebnisse der Stadtratswahl lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

Schon gegen 18.15 Uhr war die Spannung verflogen, als Thürauf nach den ersten neun Stimmbezirken bei 66,1 Prozent lag. Ein Trend, der auch im weiteren Verlauf des Wahlabends nicht mehr in Gefahr geriet.

Bei der Wahlparty im Goldenen Saal verfolgte Doris Reinecke von Beginn an die eingehenden Resultate. Später kamen auch Axel Rötschke und Klaus Neunhoeffer hinzu. Matthias Thürauf wurde derweil bereits von seinen Anhängern auf der CSU-Party begeistert gefeiert. Als er gegen 19.30 Uhr ins Rathaus kam, hatten die meisten Besucher den Goldenen Saal bereits verlassen, kurz zuvor auch Doris Reinecke.

„Klarer Sieg“

Die SPD-Kandidatin hatte sich im Interview mit Jürgen Ramspeck, dem Pressesprecher der Stadt, als faire Verliererin gezeigt und ihre Niederlage nicht beschönigt: „Das ist ein klarer Sieg für Herrn Thürauf, dem ich dazu gratuliere.“

Sie machte auch keinen Hehl daraus, dass sie zumindest von einem besseren Ergebnis ausgegangen war: „In dieser Deutlichkeit hätte ich das nicht erwartet.“

Ausschlaggebend sei wohl „der Amtsbonus gewesen in einer Stadt, der es insgesamt gut geht“. Zwar habe sie im Wahlkampf etwa bei ihren Hausbesuchen viel positive Resonanz erfahren, sagte Doris Reinecke. „Aber das hat nicht auf das Wahlverhalten durchgeschlagen.“

„Überparteilicher Führungsstil“

Welch große Sympathien Matthias Thürauf nicht nur in den eigenen Reihen genießt, zeigte sich bei seiner Ankunft im Rathaus, als ihm schon im Treppenhaus Vertreter von Grünen, Freien Wählern, aber etwa auch sein Vorgänger Hartwig Reimann (SPD) gratulierten.

Sein Blick auf die Leinwand mit dem Wahlergebnis fiel so strahlend wie noch etwas ungläubig aus. „Ich bin überrascht“, sagte der alte und neue Oberbürgermeister ohne jede Pose des Triumphs. Ausschlaggebend seien vor allem drei Punkte gewesen: Der Amtsbonus, „mein überparteilicher Führungsstil, den ich auch beibehalten werde“, und drittens das Fehlen echter Konfliktpunkte. „Mir ist es gelungen, wichtige Themen wie das Alte DG in eine Form zu fassen, mit der alle leben können“, sagte Thürauf nüchtern.

In den kommenden sechs Jahren werde es darum gehen, Schwabach noch seniorenfreundlicher zu machen, die Kommunalpolitik „stärker auf die Stadtteile zu orientieren“ und die Konsolidierung der Finanzen voranzutreiben: „Dabei wird es auch Entscheidungen geben müssen, die nicht jedem gefallen.“

„Darauf bin ich stolz“

Auch die beiden weiteren Kandidaten zeigte sich mit ihren Ergebnissen zufrieden. Klaus Neunhoeffer hat noch besser abgeschnitten als 2008 Dr. Roland Oeser und ein neues Rekordergebnis für die Grünen erzielt. „Darauf bin ich stolz“, sagte der 56-Jährige. Zwar hatte er im Wahlkampf ein zweistelliges Ergebnis als Ziel formuliert. „Das war mein sportlicher Ehrgeiz“, sagte er. „Ich muss mich mit einem Ergebnis von 8,3 Prozent aber nicht im Keller verstecken.“

Dass er in seinem Wahlkampf auf Kritik an OB Thürauf, mit dem er ein bekanntlich gutes Verhältnis hat, verzichtet hat, sei kein Fehler gewesen: „Die harte Konfrontation ist nicht mein Stil.“

Auch gegenüber der SPD-Konkurrentin schlug der Grünen-Fraktionschef versöhnliche Töne an: „Liebe Doris Reinecke, ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat.“

„Zumindest besser“

Deutlich abgeschlagen, aber dennoch gut gelaunt war Axel Rötschke, der mit knallgelbem Schal erschienen war. 2008 war Alexander Pühringer auf 1,56 Prozent gekommen. Der 20-Jährige Student konnte das FDP-Ergebnis leicht auf 1,87 Prozent steigern. „Das ist zumindest besser. Damit bin ich durchaus zufrieden.“

Bei CSU und SPD herrschte naturgemäß gegensätzliche Stimmung. Sowohl SPD-Kreisvorsitzende Helga Schmitt-Bussinger als auch Fraktionschef Werner Sittauer stärkten Doris Reinecke trotz der deutlichen Niederlage den Rücken. Sie habe einen guten und sehr engagierten Wahlkampf geführt und sei die richtige Kandidatin gewesen, betonten beide.

„Traumresultat“

Über ein „Traumresultat“ freute sich CSU-Kreisvorsitzender Karl Freller bereits, nachdem die ersten deutlichen Ergebnisse eingegangen waren. Thüraufs exzellente Arbeit sei von den Bürgerinnen und Bürgern honoriert worden. „Auch die Ergebnisse in anderen Städten zeigen, dass gute Amtsinhaber — gleich welcher Partei — wiedergewählt werden.“

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