Radsportlegende Fritz Neuser: „Ich bewundere die Jungs“

11.4.2014, 10:50 Uhr
Radsportlegende Fritz Neuser: „Ich bewundere die Jungs“

© Manfred Marr

Seit 2010 unterstützt er das Herpersdorfer Amateur-Team als Sponsor. Darüber hinaus sind sein Rat und seine große Erfahrung noch immer gefragt.

Was hat sich Ihrer Meinung nach im Radsport am meisten verändert, im Vergleich zu früher?

Neuser: Natürlich unheimlich viel, denn wir haben ja heute eine ganz andere Zeit und völlig andere Umstände als in den 1950er-Jahren. Doch was sich bis heute überhaupt nicht verändert hat, ist die Tatsache, dass der Radsport, insbesondere der Straßenrennsport, eine der schönsten und zugleich auch der härtesten Arten des Leistungssports geblieben ist.

Sie sponsern das Herpersdorfer Team Falk-Pantera-Marin nun schon im fünften Jahr. Wie beurteilen Sie die leistungsmäßige Entwicklung der Mannschaft und ihrer Fahrer?

Neuser: Ich muss es immer wieder bewundern, dass sich diese Jungs in der heutigen Zeit, in der sich bei jungen Leuten fast alles nur um Vergnügen und Spaß dreht, noch so eisern quälen, so hart trainieren und dabei auch noch diese Begeisterung aufbringen. Man darf ja nicht vergessen, dass sie alle echte Amateure sind, die fleißig lernen, studieren oder arbeiten und auch dabei vollen Einsatz zeigen.

Durch zahlreiche Doping-Skandale vieler Top-Profis hat der Radsport in den letzten Jahren viel von seinem einst guten Image verloren. Seitdem gibt es in Deutschland weniger Radrennen und kaum noch Radsport im deutschen Fernsehen. Wie sehen Sie die aktuelle Situation?

Neuser: Leider treffen die vielen Einschränkungen nicht nur die eigentlichen Sünder, sondern den Radsport im Allgemeinen. Firmen und Sponsoren sollten nun erst recht die deutschen Rad-Amateure, die Radsport-Vereine und die vielen jungen Nachwuchs-Sportler fördern und unterstützen.

Würden Sie als Jugendlicher heute wieder mit dem Radrennsport beginnen?

Neuser: Selbstverständlich, denn der Radsport ist nach wie vor eine großartige Sportart. Als junger ehrgeiziger Fahrer hat man heute doch ganz andere Möglichkeiten als zu meiner Zeit. Wenn ich da nur an die tolle Ausrüstung denke, die es heute gibt, gerate ich sofort ins Schwärmen.
 

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