Impf-Monitor

Roth/Schwabach: Zu viele Spritzen für zu wenige Oberarme

13.7.2021, 11:00 Uhr
Über 162000 mal wurde inzwischen in Schwabach und im Landkreis Roth gegen das Coronavirus geimpft.

© Oliver Berg, dpa Über 162000 mal wurde inzwischen in Schwabach und im Landkreis Roth gegen das Coronavirus geimpft.

8536 mal haben Frauen und Männer in der vergangenen Woche ihre Ärmel hochgekrempelt. 5837 mal im Landkreis Roth, 2699 mal in Schwabach. Im Vergleich zur Woche davor ist das ein Minus von über 2000.

Immerhin konnten zwei wichtige Wegmarken genommen werden. In Schwabach wurde insgesamt die 50000. Spritze verabreicht. In Schwabach und im Landkreis zusammengenommen sind es jetzt über 160000. 162456, um genau zu sein.

Über 55 Prozent

93446 der etwa 168000 Einwohner (55,6 Prozent) haben die Erstimpfung erhalten. 69010 von ihnen (41,1 Prozent) sind nach der zweiten Spritze gut gegen eine Coronainfektion und im Falle eines Falles vor allem sehr gut gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung geschützt.

Die tatsächlichen Zahlen dürften noch den einen oder anderen Prozentpunkt höher liegen. Die Impfungen durch die Betriebsärzte werden nämlich nur landesweit erfasst, aber nicht aufgeteilt nach Stadt- und Landkreisen.

Trotzdem: Es zeigt sich, dass es schwieriger geworden ist, neue Impflinge zu finden. In den Impfzentren sind die Wartelisten abgearbeitet, auch bei den Ärzten in den Hausarzt- und Facharztpraxen werden sie kürzer.

Außerdem: Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es gar keinen zugelassenen Impfstoff, für Jugendliche zwischen 12 und 17 gibt es keine definitive Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), weil ganz junge Leute das Virus zwar bekommen und weitergeben können, aber persönlich nur ein sehr kleines Risiko für eine schwere Erkrankung (oder schlimmeres) haben.
Darüber hinaus gibt es durchaus viele Leute, die Impfungen allgemein und Coronaimpfungen ganz speziell sehr skeptisch gegenüberstehen. Und dann gibt es auch Menschen mit Vorerkrankungen, die gar nicht geimpft werden können.

Neue Wege gehen

Um die Impfquote weiter nach oben zu treiben, gehen die Impfzentren inzwischen neue Wege. Im Landkreis Roth hatte es schon vor einer Woche eine erste Sonderimpfaktion in Greding gegeben. Dabei waren aber nur 50 der zur Verfügung stehenden 80 Impfdosen an den Mann bzw. an die Frau gebracht werden.

Weitere Versuche, für man keine Anmeldung benötigte, gab es am Samstag in Georgensgmünd und am Sonntag in Roth. Während in Georgensgmünd der Ansturm recht groß war – 80 Dosen konnten verimpft werden –, lief es am Sonntag auf dem Sportgelände der TSG 08 Roth doch ein wenig schleppend mit 50 Interessenten, die bedient werden konnten.

Das Landratsamt plant aber weitere solche und ähnliche Aktionen. Details, so Sprecherin Tina Ellinger, sollen in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden.

Schnell und unkompliziert

Im Schwabacher Rathaus konnten sich am Samstag Interessenten schnell und unkompliziert zwischen dem Friseurbesuch und dem Wocheneinkauf kurz immunisieren lassen. 78 Frauen und Männer nahmen das Angebot, das auch von der örtlichen Stadt- und Werbegemeinschaft beworben worden war, an. Das klingt angesichts der Größe der Stadt nicht nach einem neuen Weltrekord. Aber es bildeten sich doch Schlangen vor dem Eingang, sodass einzelne Impfwillige über soziale Medien schon wieder ihren Unmut über angeblich schlechte Organisation äußerten.

Andererseits: 78 Impflinge in vier Stunden, das ist auch nicht schlecht. Es wurde gewissermaßen im Drei-Minuten-Rhythmus gespritzt. Die Kunden hatten dabei sogar freie Auswahl: 28 bevorzugten Biontech (und bekamen den Zweitimpfungstermin gleich mitgeteilt). 50 wollten „Johnson & Johnson“ – und sind nach zweiwöchiger Karenzzeit nun durch mit der Immunisierung.

Weitere Sonderimpfaktionen gab und gibt es in Schwabach für Jugendliche. Am vergangenen Samstag konnten im Impfzentrum 85 Jugendliche immunisiert werden. Weitere Termine gibt es diesen Mittwoch und kommenden Samstag.

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