Sabine Croci schwamm die Eismeile in 42:17 Minuten

4.3.2015, 08:33 Uhr
Sabine Croci schwamm die Eismeile in 42:17 Minuten

© Foto: privat

Die 41-jährige Extremsportlerin Sabine Croci aus Barthelmesaurach hält neben der Bestzeit für die Dreiländerquerung am Bodensee in 18:41 Minuten auch den Weltrekord in ihrer Altersklasse (40 bis 44 Jahre) für einen Kilometer Schwimmen im Eiswasser.

Der dritte Rekord

Akribisch hatten Sabine Croci und ihre Helfer den Rekordversuch im Brombachsee geplant. Wochenlang hatten sie sich für diesen großen Moment vorbereitet. Doch als es soweit war, mussten Hürden überwunden werden, die man einfach nicht einkalkulieren kann. Das Wetter beziehungsweise die Außentemperaturen hätten das Projekt beinahe zum Scheitern gebracht.

Sabine Croci schwamm die Eismeile in 42:17 Minuten

Zwar hat sich die Extremsportlerin mittlerweile durchaus auf das Schwimmen im Eiswasser spezialisiert, aber Eis im eigentlichen Sinn kann man bei derartigen Rekordversuchen überhaupt nicht gebrauchen. Voraussetzung für diese Sportart sind Wassertemperaturen von unter fünf Grad Celsius. Im Hafen Langlau, den man sich für den Rekordversuch ausgeguckt hatte, waren die Bedingungen in den vergangenen Wochen nahezu ideal. Bei Wassertemperaturen um die zwei Grad konnte sie dort zuletzt trainieren. Ihre Trainingszeiten ließen auf einen Versuch schließen, der sich bei 30 bis 32 Minuten einpendeln könnte. Um die zehn Minuten schneller als die bisherige Bestmarke von 42:26 Minuten.

Die Bedingungen am Wettkampftag waren dann allerdings nicht mehr ideal. Am geplanten Veranstaltungsort hatte sich eine derart dicke Eisschicht gebildet, dass man vom Kleinen Brombachsee nach Enderndorf an den Großen Brombachsee flüchten musste. Dort war das Wasser noch flüssig — allerdings immer noch „saukalt“. Bei lediglich einem Grad pendelte sich die Temperaturanzeige ein. „Beim Eiswasserschwimmen zählt jedes Zehntel-Grad“, ließ Sabine Croci wissen. Vor allem mental habe sie sich auf diese neue Situation einstellen müssen. Die herrschenden kalten Nächte hatten die Wassertemperatur des Brombachsees auf einen dramatischen Wert sinken lassen.

„Die schnellen Zeiten wie im Training waren nicht mehr zu erwarten“, ergänzte die Rettungsschwimmerin der DLRG Weißenburg. Trotzdem wollte sie den Kampf in den kalten Fluten aufnehmen. Wohl wissend, dass sie körperlich an Grenzen stoßen könnte. 29 Runden musste sie um die beiden Bojen absolvieren — begleitet von einem Boot, auf dem neben den Begleitern von der DLRG Weißenburg auch der offizielle Zeitnehmer von der International Ice Swimming Association (IISA) ihre Armzüge beobachtete.

Dessen Stoppuhr blieb schließlich bei 42:17 Minuten stehen — früh genug, um sich über einen neuen Deutschen Rekord freuen zu können. Die Eismeile war bezwungen. Dank moderner Messmethoden stellte sich danach heraus, dass sie statt der benötigten 1609 sogar 1635 Meter zurück gelegt hatte. Erleichterung pur. Die Freude war natürlich riesengroß. Schließlich habe man Großes geleistet. Nur 38 Frauen waren zuvor weltweit die Eismeile geschwommen. Wie lange nun diese Deutsche Bestzeit halten würde, lässt sich nur schwer einschätzen — ist aber Sabine Croci egal. Sie werde sich nicht auf den geschwommenen Zeiten ausruhen, sondern zu gegebener Zeit weiterhin extreme Herausforderungen auf sich nehmen. Vorher werde sie sich zwar schon in die Fluten des Brombachsees stürzen, allerdings im Sommer und bei Wassertemperaturen um die 20 bis 25 Grad.

Unterstützt wurde Sabine Croci, die Mitglied bei der DLRG Weißenburg, beim Schwimmverein Schwabach und bei den PowerBärs Rednitzhembach ist, bei diesem Rekordversuch von Rettungsschwimmern der DLRG Weißenburg, dem Bayerischen Roten Kreuz und der Pyraser Brauerei.

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