Scheuer in Schwabach: A6-Teilstück offiziell freigegeben

23.10.2020, 15:48 Uhr
Scheuer in Schwabach: A6-Teilstück offiziell freigegeben

© Foto: Robert Gerner

So wie an diesem Freitag am frühen Nachmittag in Schwabach, wo der Verkehrsminister auf dem Heimweg von Berlin nach Passau flugs das nagelneue Teilstück der A 6 zwischen den Anschlussstellen Roth und Schwabach-West offiziell für den Verkehr freigeben durfte.

Der Bund hat für diesen nur 6,2 Kilometer langen Abschnitt auf der Ost-West-Magistrale zwischen Prag und Paris unglaublich viel Geld in die Hand genommen. 160 Millionen Euro wurden in den vergangenen knapp fünf Jahren verbaut. Etwa 30 Prozent flossen in einen umfangreichen Lärmschutz, dank dem die direkt an der Autobahn wohnenden Schwabacher nun wieder ruhig (oder zumindest ruhiger) schlafen können.

Scheuer betonte bei der einstündigen Zeremonie am Rande des breiten Asphaltbandes, dass das Land weiterhin leistungsfähige Straßen benötige. Natürlich gebe es auch Milliardeninvestitionen in Wasserstraßen und den Schienenverkehr. "Doch die Straße bleibt auf absehbare Zeit der Verkehrsträger Nummer eins", assistierte Prof. Dr. Wolfgang Wüst, der Abteilungsleiter Straßenbau im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.


Die A 6 sei für Deutschland neben der A 2 im Norden die wichtigste Ost-West-Verbindung, betonte Andreas Scheuer. Pro Tag sind auf ihr auf Höhe Schwabachs rund 50 000 Fahrzeuge unterwegs. Prognosen erwarten in den nächsten Jahrzehnten einen Anstieg auf bis zu 80 000 Lkw und Pkw.

Angesichts solcher Zahlen war es fast erstaunlich, dass den coronabedingt vergleichsweise wenigen Gästen bei der Verkehrsfreigabe nicht die Ohren weggeblasen wurden, obwohl die kurzen Reden kaum zehn Meter neben der Fahrbahn gehalten wurden. Das liegt an dem "offenporigen Asphalt", im Volksmund auch Flüsterasphalt genannt, der etliche Dezibel Lärmemissionen schluckt. "Eine Top-Straße mit einer Top-Ausstattung" habe die Region erhalten, lobte der Minister.

Obwohl man Andrea Scheuer also sehr gut verstand, wurde seine Rede trotzdem von einer Gebärdendolmetscherin simultan begleitet. Grund: Die Verkehrsfreigabe war als Live-Stream auch im Netz zu verfolgen. Kein Wunder: Schließlich heißt Scheuers Ministerium ja auch nicht einfach Verkehrsministerium, sondern "Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur".

Andreas Scheuer und auch Wolfgang Wüst sagten, dass mit dem sechsstreifigen Ausbau der A 6 nicht an der Anschlussstelle Schwabach-West Schluss sein dürfe. Ziel sei der Weiterbau bis an die Landesgrenze nach Baden-Württemberg.

In dieser Hinsicht hatte Scheuer ein paar gute Neuigkeiten mitgebracht. Verantworten wird den Weiterbau aber nicht mehr die bisherige zuständige Autobahndirektion Nordbayern, sondern die neue Autobahngesellschaft des Bundes, die Anfang 2021 an den Start geht.

Neben Reinhard Pirner, Präsident der Autobahndirektion, Minister Scheuer und Abteilungsleiter Wüst traten bei der Verkehrsfreigabe auch noch die evangelische Dekanin Berthild Sachs (Schwabach) und der katholische Dekan Matthäus Ottenwälder (Georgensgmünd), die dem angesichts seiner riesigen Lärmschutzwände imposanten Bauwerk den kirchlichen Segen gaben.

"Möge diese Straße die Menschen zusammenführen, möge sie sie sicher ans Ziel bringen und möge sie diejenigen, die an ihr wohnen, zur Ruhe kommen lassen", fasste Sachs zusammen. Besser hätte es auch der Minister nicht zusammenfassen können.

11 Kommentare