Schlangen in Schwabach? Nichts Ungewöhnliches!

25.9.2019, 15:15 Uhr
Schlangen in Schwabach? Nichts Ungewöhnliches!

© Foto: Peter Vogel

Elf E-Mails, die uns daraufhin erreicht haben, zeigen deutlich, dass der Mensch und die Schlange besonders in Limbach, aber auch in anderen Teilen unseres Verbreitungsgebiets – etwa Wendelstein, Schwanstetten oder Katzwang – in Eintracht zusammenleben. Der Tenor einiger Zuschriften: Klar gibt es hier Ringelnattern, das ist nun wirklich nichts Neues. Andere Leser räumen jedoch ein, gewaltig erschrocken zu sein beim Anblick "ihrer" ersten Schlange – ein Reptil von einem halben oder gar ganzen Meter Länge im Garten zu haben, ist also nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit.

"Bitte in meinen Garten"

Arnold Reuter aus Wendelstein schreibt uns, er habe kürzlich an zwei Tagen jeweils eine Ringelnatter im Keller entdeckt und sie dann seiner Nachbarin gezeigt. "Ach ja, die lassen Sie bitte in meinen Garten", habe sie ganz unerschrocken geantwortet. "Wenn ich noch weitere Jungtiere im Keller finden sollte, weiß ich ja wohin damit", so Arnold.

"Wir leben seit drei Jahren mit Ringelnattern in unserem Garten in Schwanstetten", schreibt Günter Olbrich. "Sie sind sehr scheu und so lassen sie uns in Ruhe und umgekehrt. Hoffentlich fühlen sie sich noch lange bei uns wohl." Erwin Mächtl berichtet gar von einer "Hausschlange, die sich bei uns im Garten regelmäßig sonnte und dabei meine Frau bei der Gartenarbeit beobachtete." Es habe sich allerdings um eine Blindschleiche gehandelt.

Teiche bevorzugt

Immer wieder berichtet wurde in unserer Zeitung von der Schlangen-Population im Eibacher Forst am Main-Donau-Kanal. Hier leben neben Blindschleichen und Ringelnattern auch die giftigen Kreuzottern. Von Bissen ist bisher nichts bekannt, die scheuen Schlangen meiden Menschen. Allerdings gab es immer wieder kontroverse Diskussionen über die Population in einem Gebiet, das auch zur Naherholung genutzt wird.

Für Schwabach bleibt festzuhalten: In Limbacher Gartenteichen fühlen sich die Ringelnattern offenbar besonders wohl, das bestätigen mehrere Anwohner. Es gibt weniger schöne Erfahrungen: etwa mit Schlangen, die Zierfische oder Molche fressen und so die Teich-Fauna stören.

Ein umgebauter Zelthering

Oft schreiben unsere Leser aber nette Geschichten. So entdeckte Christian Gußner in seiner Garage ein etwa 15 Zentimeter langes Jungtier, das sich in Spinnweben verfangen hatte. Es handelte sich – wie eine schnelle Internetrecherche ergab – um eine Ringelnatter. "Ich konnte sie mittels eines zum Schlangenhaken umgebauten Zeltherings befreien. In einem Eimer wurde die Schlange an eine sichere Stelle gebracht und unverletzt freigelassen."

Auch die Limbacherin Susanne Herrler lässt uns an ihren Erfahrungen teilhaben: "Seit 21 Jahren haben wir hier Ringelnattern aller Größen und Altersstufen. Als unsere Tochter in die Schule kam, hat sie regelmäßig die ,Babynattern‘ von der Straße ins Gebüsch getragen, um sie zu retten." Immer wieder mal habe man einen "Gast im Haus", der dann vorsichtig an die Gartengrenze zum Wald getragen werde.

"Agressiv war noch keine Ringelnatter", schreibt Herrler. "Um zu betonen, wie wichtig unser letztes Stückchen Wald hier ist: Seit etwa drei Jahren haben wir auch Kreuzottern." Für sie lautet das Fazit: "Schlangen gehören hier dazu und man kann sehr friedlich mit ihnen zusammenleben."

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