Polizei sucht nach Zeugen

Schokolade versprochen: Mann spricht Kinder auf Schulweg auf verdächtige Art an

3.5.2022, 21:26 Uhr

Am Dienstagmorgen sprach der Unbekannte in Großschwarzenlohe einen Jungen auf dem Weg zur Schule "auf verdächtige Art und Weise" an, wie es in einer Mitteilung der Polizei Mittelfranken heißt. Das Kind war gegen 7.45 Uhr in der Erlenstraße unterwegs, als es auf Höhe des Sportklubs von einem unbekannten Mann zwischen 50 und 60 Jahren aus einem roten Kastenwagen heraus angesprochen wurde. Unter dem Versprechen von Schokolade wollte er den Schüler zum Einsteigen bewegen. Das Kind rannte davon und vertraute sich in der Schule einer Lehrerin an, die die Polizei verständigte.

Bereits Mittwoch in der vergangenen Woche, am 27.04.2022, hatte sich ein ähnlicher Fall in Röthenbach bei St. Wolfgang ereignet. Auch hier war ein Junge auf dem Weg zur Schule. Gegen 7.20 Uhr wurde dieser auf seinem Tretroller in der Alten Salzstraße, auf Höhe der Straße Am Zehnthof, von einem Mann unter dem Versprechen von Schokolade zum Mitkommen aufgefordert. Auch dieser Junge entfernte sich zügig und meldete das Ereignis ebenfalls in der Schule.

Der Mann wird wie folgt beschrieben:

Den Mann beschreibt die Polizei als etwa zwischen 50 und 60 Jahre alt, zwischen 1,75 und 1,80 Meter groß, mit normaler Gestalt und kurzen, grauen Haaren. In beiden Fällen war er mit einer kurzen, schwarzen Lederjacke bekleidet. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um ein rotes Auto, vermutlich Kastenwagen, ähnlich einem VW Caddy.

Die Kriminalpolizei Schwabach hat die Ermittlungen aufgenommen. Aufgrund des ähnlichen Vorgehens und der weitgehend übereinstimmenden Täterbeschreibung besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es sich in beiden Fällen um den gleichen Tatverdächtigen handeln könnte. Personen, die Hinweise im Zusammenhang mit den beiden Vorfällen geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (0911) 2112-3333 zu melden.

Nach derzeitigem Stand geht die Polizei davon aus, dass die beiden Vorfälle nicht mit der Person in Verbindung zu bringen sind, vor der aktuell durch privat verteilte Flugblätter im Raum Wendelstein gewarnt wird.

Die Polizei gibt folgende Verhaltenshinweise:

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Erlebnisse und Sorgen. Vermitteln Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es Ihnen alles erzählen kann. Nehmen Sie sich hierfür Zeit.
  • Üben Sie mit Ihrem Kind, wie es sich in bedrohlichen Situationen verhalten soll, damit es im Notfall richtig reagieren kann. Ein Selbstbehauptungskurs für Kinder kann hilfreich sein.
  • Machen Sie Ihrem Kind keine Angst. Panik ist in jeglicher Hinsicht ein schlechter Begleiter.

Im Akutfall:

  • Wenn Ihr Kind von einem Vorfall berichtet, bemühen Sie sich Ruhe zu bewahren. Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam zu und nehmen Sie es ernst.
  • Verständigen Sie in Akutsituationen sofort über Notruf 110 die Polizei.
  • Nehmen Sie Abstand vor eigenhändigen "Fahndungsaufrufen" in sozialen Netzwerken, Chatgruppen und dergleichen. Hier haben Sie weder den Verbreitungsgrad noch den Inhalt weiterer Verbreitungsnachrichten in der Hand.

Zur Vorbeugung:

  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wo es sich gegebenenfalls auf dem Schulweg oder Spielplatz Hilfe holen kann. Geschäfte, Klingen an einer Haustüre, stark frequentierte Straßen und ähnliches.
  • Schicken Sie Ihr Kind wenn möglich in kleinen Gruppen zusammen mit anderen Kindern zur Schule oder zum Spielplatz.
  • Beschriften Sie Kleidungsstücke oder die Schultasche nicht von außen sichtbar mit dem Namen. Spricht ein Fremder das Kind mit Vornamen an, wird eine Vertrauensbasis suggeriert.
  • Kinder sollen lernen, Distanz zu Fahrzeugen zu halten, wenn sie angesprochen werden.
  • Kinder müssen wissen, dass Sie Aufforderungen oder Bitten von fremden Erwachsenen immer ablehnen dürfen ohne dass dies unhöflich ist.
  • Kinder sollten im Alltag Respekt und Selbstvertrauen erfahren, um Selbstbewusstsein entwickeln zu können. Täter sprechen bevorzugt unsicher wirkende Kinder an. Selbstbewusstsein ist daher ein wirksamer Schutz.

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