Schulstandort Schwabach: Stadt investiert mehr als 80 Millionen

27.5.2021, 06:00 Uhr
Schulstandort Schwabach: Stadt investiert mehr als 80 Millionen

© Foto: Robert Gerner

Das Prädikat "Schulstadt" trägt Schwabach mit einigem Stolz. Zwei Gymnasien, seit kurzem Fachoberschule, Realschule, Berufsschule, Wirtschaftsschule, zwei Mittelschulen, Förderzentrum und vier Grundschulen: Für eine Stadt mit 41 000 Einwohnern ist das eine ganze Menge. Das alles in Schuss zu halten und für die Zukunft fit zu machen, kostet viel Geld.

Mit "II" noch nicht fertig

Wie viel voraussichtlich wann und wo ausgegeben wird, regelt seit über einem Jahrzehnt eine Prioritätenliste. Weil der Teufel manchmal im Detail steckt, ist die Prioritätenliste II, die offiziell bis Mitte 2021 gelten sollte, noch längst nicht abgearbeitet.

Trotzdem: Auch wenn die Prioritäten II noch nicht abgearbeitet sind, hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung schon die "Prioritätenliste III" verabschiedet. Die war im Vorfeld intensiv beraten worden. Auf dass nicht nur die Stadt, sondern auf dass auch die Verantwortlichen in den Schulen wissen, was wann auf sie zukommen könnte.

Viel Lob gab es für die Verwaltung, die es geschafft hatte, mit vielen Zahlen auf einem Zeitstrahl einen schnellen Überblick zu ermöglichen. Klar ist aber auch: Die Stadt wird bis 2026/27 wohl weit mehr als 80 Millionen Euro in die Hand nehmen müssen.

Nachfolgend der Überblick über laufende, geplante und noch in etwas weiter entfernter Zukunft liegende Maßnahmen.

Prioritätenliste II (2015-2021):

Luitpoldschule: Die Entfernung von Schadstoffen aus diesem altehrwürdigen Schulhaus am Schillerplatz ist nicht nur teuer, sie zieht sich auch viel länger hin als erwartet. 1,9 Millionen Euro werden am Ende ausgegeben sein. Die gut 400 Grundschülerinnen und Grundschüler, die in die benachbarte (ehemalige) Berufsschule umgezogen sind, werden im September endlich wieder zurückkehren können.

Berufsschule: Die Generalsanierung der Berufsschule hätte längst beginnen sollen. Aber solange die Luitpoldschule den Bau noch als Ausweichquartier nutzt, muss die Multi-Millionen-Maßnahme warten. Insgesamt wird sie elf Millionen Euro kosten. Fertig werden soll das Ganze 2023. Sofern in diesem Jahr begonnen werden kann.

Johannes-Helm-Schule: Die Grundschule wird, wie am Dienstag berichtet, deutlich erweitert. Neu entstehen werden an der Penzendorfer Straße unter anderem ein Bau für sämtliche Ganztagsangebote, eine Zweifach-Turnhalle inklusive Allwetter-Sportplatz auf dem Sporthallen-Dach. Das gesamte Schulgelände inklusive Zugangsbereich an der Penzendorfer Straße wird neu gestaltet. Kosten: 26,25 Millionen Euro. Richtig losgehen soll es 2022. Fertigstellung könnte Ende 2024 sein.

Hallenbad: Der erst vor wenigen Wochen beschlossene gut 18 Millionen Euro teure Neubau auf dem Gelände des Parkbads, der den 50 Jahre alten Altbau im Schulzentrum ersetzen soll, zählt auch als Bildungsmaßnahme. Grundsätzlich ist das Hallenbad nämlich ein Schulschwimmbad, auch wenn es außerhalb der Schulzeiten logischerweise auch von Vereins- und Freizeitsportlern genutzt werden kann. Einweihung könnte 2024 sein. Im Gegensatz zu den klassischen Schul- und Sporthallen-Maßnahmen übernehmen bei Bau und Betrieb die Stadtwerke die Verantwortung.

Fachoberschule: Das neue Angebot gibt es erst seit September 2020. Die wenigen Klassen sind bislang noch in der Wirtschaftsschule untergebracht. Sie sollen jedoch in das Alte Deutsche Gymnasium (Altes DG) umziehen, wenn dort der hintere Trakt ebenfalls saniert ist. Hier waren in der Prioritätenliste 9,6 Millionen Euro veranschlagt.

Schulstandort Schwabach: Stadt investiert mehr als 80 Millionen

© Archiv-Foto: Robert Schmitt

Prioritätenliste III (2021-2026):

Realschule: Im Mittelpunkt der Prioritätenliste III steht die Generalsanierung dieser Schule in mehreren Abschnitten. Bis 2026/27 wird das wohl 13,3 Millionen Euro kosten. Mindestens. Unter anderem entsteht auf dem Schulgelände eine Mensa. Fast sechs Jahre lang werden es Lehrer und Schüler in irgendeiner Form immer mit Baustellen zu tun haben.

Hans-Hocheder-Halle: Schwabachs größte Sporthalle soll 2022/23 generalsaniert werden. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund zwei Millionen Euro.

Turnhalle an der Zwieseltalschule: Die Dachsanierung steht wohl 2025 an. Kosten: 250 000 Euro.

Turnhalle am Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium: Für geschätzt 430 000 Euro wird 2023/24 die Lüftungsanlage erneuert.

Adam-Kraft-Gymnasium: Die Generalsanierung des Altbaus könnte sich von 2023 bis 2025 ziehen. Geschätzte Kosten: 2,5 Millionen Euro. Am AKG-Atrium stehen Fenstersanierung und Dachsanierung an. Kosten: 645 000 Euro.

Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium: Auch hier müssen Fenster ausgetauscht und das Dach in Abschnitten saniert werden. Das kostet unter dem Strich wohl 600 000 Euro.

Wirtschaftsschule: Fenstersanierung und Sonnenschutz schlagen mit 450 000 Euro zu Buche.

Karl-Dehm-Mittelschule: Brandschutzmaßnahmen, Fassadenarbeiten und Ausbesserungen auf dem Dach hat die Stadt im Fokus. Kosten: 620 000 Euro.

Johannes-Kern-Mittelschule: 2023 sollen die WCs für 100 000 Euro saniert werden.

Schule am Museum (Förderzentrum): Dach- und Fassadensanierungen schlagen mit etwa 325 000 Euro zu Buche, wahrscheinlich aber erst 2026/27.

Darüber hinaus will die Stadt den Bedarf für eine Mensa an der Wolkersdorfer Zwieseltalschule ermitteln lassen (100 000 Euro) und zumindest schon mal die Planung für die Generalsanierung der Pavillons an der Christian-Maar-Schule auf den Weg bringen (50 000 Euro).

Hoffen auf hohe Förderung

Unter dem Strich kommt bis 2026/27 ein Finanzbedarf von weit über 80 Millionen Euro heraus. Natürlich muss die Stadt diesen Berg nicht alleine schultern. In der Sitzung des Stadtrates sagte Roland Krawczyk (CSU), dass er auf großzügige Förderungen durch den Freistaat hofft. "Als Stadt können wir das sonst nicht schaffen." Zumindest beim Neubau des Hallenbades und beim Teilneubau der Johannes-Helm-Schule zeichnen sich hohe Zuschüsse ab.

Noch nicht einberechnet ist übrigens der mögliche Bau einer neuen, einer fünften Grundschule. Die könnte in einigen Jahren nötig werden, wenn sich die Bevölkerungszahlen weiter so entwickeln wie in den vergangenen Jahren.

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