Schwabach: Bebauungsplan für 3-S-Werk-Gelände steht

6.10.2019, 06:00 Uhr
Schwabach: Bebauungsplan für 3-S-Werk-Gelände steht

© Skizze: Stadtbauamt Schwabach

Seit Jahren ist das ehemalige Drei-S-Werk-Gelände an der Nördlichen Ringstraße eine Industriebrache. Doch das wird sich ändern.

Ein Investor plant ein Pflegeheim, ein "Wohnhaus für Menschen mit Hilfebedarf", ein "Integratives Haus für Kinder" mit Kindergartengruppe und Krippe sowie Wohnungen (zum Teil auch geförderten Wohnungsbau) und ein Café. Träger der sozialen Einrichtungen wird Diakoneo Neuendettelsau, wie das Diakonische Werk jetzt heißt.

Im Grundsatz hatte der Stadtrat dem Konzept bereits im Dezember vergangenen Jahres zugestimmt. Inzwischen wurden die Planungen konkretisiert und in Details geändert.

Begrünbare Flachdächer

Zu den wichtigsten Neuerungen zählt eine weitere Kindergartengruppe. Klar ist nun auch, dass die Gebäude keine Sattel-, sondern Flachdächer erhalten, die begrünt werden können.

Das Gebiet wird auch nicht durchgängig mit dem Auto befahrbar sein, sondern Fußgängern vorbehalten bleiben. Für Pkw wird es eine Tiefgarage mit Zufahrt in der Staedtlerstraße geben.

Für Diskussionen hatte auch die Höhe der geplanten Riegel im Bereich Nördliche Ringstraße/Staedtlerstraße gesorgt. In ihnen sollen die Pflegeeinrichtungen untergebracht werden. In der Nördlichen Ringstraße ist ein drei- und viergeschossiger Riegel vorgesehen. Teilweise wird er auch ein fünftes Staffelgeschoss erhalten, das allerdings zurückgesetzt wird. Die Riegel an der Straße dienen gleichzeitig als Lärmschutz für den hinteren Wohnbereich.

Der Stadtrat hat dem Bebauungsplan einstimmig zugestimmt. Nächster Schritt ist die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit. Die Pläne werden im Oktober im Bauamt einsehbar sein.

"Das Konzept ist eine tolle Geschichte. Die Planungen passen sich sehr wohl ins Umfeld ein. Wir können froh und dankbar sein", erklärte CSU-Fraktionschef Detlef Paul.

"Die SPD freut sich ebenfalls", betonte Gerhard Brunner. "Für Wohnen und Kinderbetreuung gibt es ja großen Bedarf." Einige Bedenken der SPD zur Verkehrssituation seien ausgeräumt, es seien "keine Probleme für die Anwohner" zu befürchten.

"Wir Grüne können mit gutem Gewissen zustimmen", sagte Karin Holluba-Rau.

Neuer Kreisverkehr?

Bruno Humpenöder (Freie Wähler) regte zudem einen Kreisverkehr am Nürnberger Torplatz an. "Das ist eine Option, die wir prüfen", erklärte Stadtbaurat Ricus Kerckhoff. "Allerdings ist das Staatliche Straßenbauamt sehr zurückhaltend."

Auch Axel Rötschke (FDP) stimmte dem Konzept zu, zeigte sich gleichwohl "etwas traurig, dass eine Gewerbefläche verschwindet". Umso wichtiger sei es deshalb, "dass wir im Gewerbepark West weiterkommen".

Oberbürgermeister Matthias Thürauf (CSU) fasste die Bedeutung der neuen Pläne für die Stadt in einem Wort zusammen. Sie seien schlicht ein "Glücksfall".

Noch sind die Planungen und das Genehmigungsverfahren nicht abgeschlossen. Die Fertigstellung ist laut Stadtbaurat Kerckhoff 2024 vorgesehen.

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