Stadtentwicklung

Schwabach: Das sind die aktuellen Gewobau-Projekte

28.6.2021, 19:00 Uhr
Aus dem ehemaligen Iffland-Haus in der Nürnberger Straße, das seit Jahren leer steht, wird bis Ende 2022 das neue Hotel „Der Goldschläger“. Die Gewobau saniert und verpachtet dann an einen Hotelbetreiber.    

© Günther Wilhelm, NN Aus dem ehemaligen Iffland-Haus in der Nürnberger Straße, das seit Jahren leer steht, wird bis Ende 2022 das neue Hotel „Der Goldschläger“. Die Gewobau saniert und verpachtet dann an einen Hotelbetreiber.   

Am Ende entschuldigt sich Harald Bergmann, als sei ihm ein Missgeschick passiert. „Jetzt hab’ ich doch eine Stunde geredet“, sagte der Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau am Freitag im Stadtrat. Und eine entscheidende Zahl hatte er noch nicht einmal genannt. Musste er auch nicht. Zum einen steht sie in den schriftlichen Unterlagen, zum anderen spricht sie für sich: 724 000 Euro weist die Bilanz 2020 aus. Der höchste Gewinn seit 20 Jahren.
Doch bei der Gewobau sind Gewinne nicht das Ziel, sondern Mittel zum Zweck. Sie geben den finanziellen Spielraum zum Investieren. Acht Millionen waren es 2020. Ein neuer Rekord. Die Projekte sind so wichtig und vielfältig, dass Bergmann sie selbst in einer Stunde kaum unterbringen konnte. Sein Geschäftsbericht ist deshalb kein reines Zahlenwerk, sondern ein spannendes Kapitel aktueller Schwabacher Stadtentwicklung. Die wichtigsten Projekte:


Auf der Aich 1-3:

Aktuell wird das Dach saniert. Auf der Aich 1-3 öffnet bald ein neuer Treffpunkt: das „Haus der Begegnungen“ der Schwabacher Integrationsstiftung.

Aktuell wird das Dach saniert. Auf der Aich 1-3 öffnet bald ein neuer Treffpunkt: das „Haus der Begegnungen“ der Schwabacher Integrationsstiftung. © Günther Wilhelm

Aktuell ist das Haus wegen der Dachsanierung eingerüstet und „verpackt“. Hier entsteht das „Haus der Begegnungen“, eine Initiative der Schwabacher Integrationsstiftung.

Nürnberger Straße 2-4:

Die Sanierung des ehemaligen Iffland-Hauses und der „Silbernen Kanne“ sind ein weiteres wichtiges Projekt für die Aufwertung der Innenstadt. Hier wird das „Goldschlägerhotel“ mit 27 Zimmern entstehen.
Bisher hat die Gewobau die nötigen Erhaltungsmaßnahmen vorgenommen, um das Gebäude zunächst einmal zu sichern. „Jetzt liegt auch die Baugenehmigung für das Hotel vor. Die Ausschreibungen liegen gut im Plan. „Es geht tatsächlich los“, freut sich Harald Bergmann.
Rund 5,5 Millionen Euro investiert die Gewobau für den kompletten Bau. Ein Betreiber, der das Gebäude pachtet, ist bereits gefunden. „Es laufen die letzten Gespräche.“
Das Ziel: Bis Ende 2022 soll das Hotel fertig sein.

Schwalbenweg:

Wohnen zu bezahlbaren Preisen: Im Schwalbenweg im Vogelherd hat die Gewobau 30 geförderte Mietwohnungen errichtet.       

Wohnen zu bezahlbaren Preisen: Im Schwalbenweg im Vogelherd hat die Gewobau 30 geförderte Mietwohnungen errichtet.      © Günther Wilhelm, NN

Im Vogelherd sind 30 geförderte Wohnungen entstanden. „Der komplette Mix aus Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen“, so Bergmann. Kleine Innenhöfe lockern die Anlage auf.

Altes DG:

Die Marionettenbühne hat ihre alten, aber komplett sanieren Räume wieder bezogen, auch der Awo-Saal ist fertig.
Bereits im vergangenen September hat die Berufsfachschule für Kinderpflege der Rummelsberger Dienste den Unterricht gestartet. „Wir sind recht glücklich“, beschrieb Bergmann den Sanierungsfortschritt.
Die nächste Herausforderung steht bereits an: Räume für die neue Fachoberschule (FOS), die noch in der Wirtschaftsschule untergebracht ist. „Da gehen wir die ersten Schritte“, so Bergmann.

Benkendorfer Straße 2:

„Noch ist das Haus, das wir 2020 gekauft haben, ein hässliches Entlein“, sagt Bergmann. Das wird sich ändern. Geplant sind „vier schnuckelige Wohnungen“. Zunächst aber wird die Kunst in den Altbau einziehen. Das Haus ist eine Station der Ortung im August.

Penzendorfer Straße/Fichtestraße:

Hier sind zwei Maßnahmen zur Verdichtung in Vorbereitung. In der Fichtestraße wird ein Haus mit acht geförderten Wohnungen gebaut. In der Wohnanlage Penzendorfer Straße, Ecke Rohrersmühlstraße, läuft ein „experimentelles Projekt“: ein Modellvorhaben mit dem Titel „Bauen und Leben mit dem Klimawandel - Neues Wohnen in Schwabach“. Ein Neubau entlang der Penzendorfer Straße soll neun Wohnungen schaffen und das Ensemble abrunden.

Kreuzwegstraße:

25 geförderte Wohnungen sind in diesem Projekt der Stadt entstanden. Alle wurden bereits im vergangenen Jahr bezogen. Aktuell entsteht dort eine neue Grünanlage.

Seminarstraße 1a:

Im Auftrag einer Privatperson wird ein Haus abgerissen. Auf das Grundstück neben dem Alten DG kommt ein Fünf-Familien-Haus.

PV-Anlagen/BHKW:

Die Gewobau betreibt 15 Photovoltaikanlagen als Mieterstromprojekte. „Der Strom dient zunächst dem Direktverbrauch, der überzählige geht ins Netz“, erklärte Bergmann. Hinzu kommen vier Blockheizkraftwerke. „Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken läuft absolut reibungslos.“

Biomasseheizanlage:

Für die Gewobau-Häuser im Hochgericht ist die Biomasseheizanlage erweitert worden. Insgesamt werden dort nun 142 mit Wärme aus Biomasse versorgt. Das spart jährlich 181 Tonnen Kohlendioxid. Bei der Biomasseanlage in der Wilhelm-Albrecht-Straße 32-36 sind es sogar knapp 215 Tonnen.

Projektsteuerung in Hilpoltstein und Feucht:

Die Gewobau bietet ihr Knowhow auch anderen Kommunen an, die über keine eigene Wohnbaugesellschaft verfügen. Aussichtsreiche Gespräche laufen mit Feucht und Hilpoltstein. Auf der dortigen Dorotheenhöhe sollen 30 Wohnungen entstehen.

Turnhalle Wöhrwiese:

Für die künftige Nutzung wird derzeit ein Modernisierungsgutachten erstellt.

Hohe Wohnungsnachfrage

Die neuen Investitionen sind eine Reaktion auf die nach wie vor hohe Wohnungsnachfrage in Schwabach. Die Gewobau verfügt über 1298 Wohn- und Gewerbeeinheiten. Die Zahl der Vormerkungen lag im April bei 1260.
„20 Nachfragen pro Woche sind normal“, erklärte Bergmann. „Die höchste Nachfrage gibt es für Zwei-bis Drei-Zimmer-Wohnungen. Zwei Drittel der Anfragen kommen aus Schwabach.“

Großes Lob von allen Seiten

Josef Weyh (CSU) genügten wenige Stichworte für größtes Lob: „Schwer beeindruckend. Die Zahlen sind durchweg positiv. Hervorragende Arbeit.“
„Sie leisten die Arbeit eines Konzerns mit dem Personal eines Familienbetriebs und packen Projekte wie das Hotel an, an die sich sonst keiner traut“, würdigte Werner Sittauer (SPD) die Arbeit von Bergmann und dessen 43-köpfigem Team mit umgerechnet 29 Vollzeitstellen.
„Die Gewobau ist ein Leuchtturm in der ganzen Region. Wir können froh sein, dass wir sie haben“, betonte Klaus Neunhoeffer (Grüne).
Detlef Paul (Freie Wähler) ist ebenfalls voller Anerkennung: „Kompetenz, Konsequenz und ein hervorragendes Betriebsklima, dafür steht ein Name: Harald Bergmann.“
„Die Gewobau ist ein Goldstück für Schwabach“, ergänzte auch Jonas Wagner (Linke).

„Sie sorgt dafür, dass man sich Wohnungen noch leisten kann.“

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