Ausschuss bringt Konzept auf den Weg

Schwabach: Grüne Dächer statt Schottergärten

25.9.2021, 18:18 Uhr
Abschreckendes Beispiel aus Baden-Württemberg: Dort sind Schottergärten bereits verboten. Auch in Schwabach sind sie nicht mehr gerne gesehen.  

© imago images/Arnulf Hettrich, NN Abschreckendes Beispiel aus Baden-Württemberg: Dort sind Schottergärten bereits verboten. Auch in Schwabach sind sie nicht mehr gerne gesehen.  

Es ist ein kleiner Beitrag zum großen Ziel. Um dem Klimawandel entgegenzutreten und die Artenvielfalt zu fördern, hat die SPD beantragt, geschotterte und gekieste Steingärten für unzulässig zu erklären, und zwar sowohl für Neubauten als auch bei der Umgestaltung bereits bestehender Anwesen. "Gärten sollen ein natürlicher Lebensraum sein", heißt es zur Begründung des Antrags. Deshalb müsse die Versiegelung des Bodens verringert werden.

Rechtlich war dies bislang aber nicht so einfach. "Inzwischen gibt die Novellierung der Bauordnung aber die Möglichkeit", erklärte Stadtbaurat Ricus Kerckhoff. Die SPD fordert deshalb eine Satzung zur Freiflächengestaltung nach Erlanger Vorbild.

Allerdings: "Aktuell hätten wir nicht das Personal, das auch umzusetzen", sagte Kerckhoff. Ohne entsprechende Kontrollen seien Vorgaben aber nur "ein Papiertiger". Sein Vorschlag ist deshalb: mehr Information für die Bürgerinnen und Bürger. "Es nützt nicht, wenn die Akzeptanz fehlt." Kerckhoff schlug vor, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten und erhielt dafür auch den Auftrag des Bauausschusses.

"Auch jede kleine Maßnahme hilft"

"Wir begrüßen den Antrag der SPD, weil auch jede kleine Maßnahme für den Klimaschutz nötig ist. Das ist zwar ein Eingriff ins Eigentumsrecht, aber das ist eine Frage der Abwägung", sagte Bernhard Spachmüller (Grüne).

Auch Detlef Paul (Freie Wähler) unterstützte den SPD-Antrag. Gerhard Eberlein (CSU) verwies auf "immer weiter sinkende Grundwasserspiegel". Thomas Mantarlis will auch Hilfestellung bei der Umgestaltung bestehender Gärten geben. Sein Motto: "Freundlichkeit und Hilfe, statt mit dem Finger zu zeigen."

Die einzige Gegenstimme kam von der FDP. "Auch mir gefallen die Schottergärten nicht", sagte Tobias Ritzer, "aber noch weniger gefällt mir der Eingriff ins Private."

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