Schwabach: Nervenstarke Kia Baskets im Höhenflug

15.12.2019, 14:50 Uhr
Schwabach: Nervenstarke Kia Baskets im Höhenflug

© Foto: Salvatore Giurdanella

Nach der Hinrunde grüßt die Truppe tatsächlich aus dem oberen Drittel des Tableaus. Wer das Tom Gieritz vor der Saison prophezeit hätte, den hätte der Schwabacher Head-Coach für leicht verrückt erklärt. Doch dann erwies sich seine Truppe als erstaunlich robust. Selbst bei den Niederlagen gegen die Top Drei aus Bamberg, Würzburg und Bad Homburg war der letztjährige Aufsteiger gar nicht einmal so weit weg vom Sieg.

"Wir sind in der Breite stärker geworden", erklärt Gieritz die erstaunliche Entwicklung. In der vergangenen Saison hatte man mit Brooke LeMar zwar die vielleicht beste Spielerin der 2. Liga an Bord. Doch dahinter klaffte schon eine auffallende Lücke. Auf dem Papier hat die Basketballabteilung des TV 1848 Schwabach beziehungsweise die ausgelagerte GmbH LeMars Abgang mit den beiden Nordamerikanerinnen Deeshyra Thomas (USA) und Tessa Ratzlaff (Kanada) kompensiert. Vom alten Kader haben aber viele Spielerinnen noch einmal einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Bei den Rhein-Main-Baskets war Center und Kapitän Katharina Kreklau wieder einmal der Turm in der Schlacht, der die Kanadierin Jamie Hutcheson einigermaßen in Schach hielt. Und dann hat Coach Gieritz mit Thomas und Ratzlaff nicht nur zwei Profis, die regelmäßig zweistellig punkten. Er hat auch noch Anna Furman, die mit 14 Punkten und zwölf Rebounds in Langen bei Frankfurt nicht zum ersten Mal ein großes Scherflein zum knappen Sieg beitrug. Und er hat mit Kerstin Clauß jemanden, der im ersten Saisondrittel zwar kaum Spielzeit hatte. Doch Clauß ließ sich nicht hängen, versäumte kein Training – und ist nun plötzlich ein wichtiger Faktor. Denn Schwabach hat nicht nur Grund zum Jubeln, sondern muss auch einen personellen Rückschlag verkraften. Ramona Hesselbarth zog sich, wie berichtet, vergangene Woche im Spiel der Regionalligamannschaft eine Knieverletzung zu. Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Kreuzbandriss. Jetzt müssen Sara Hansel und eben Kerstin Clauß verstärkt ran. Sie machten das bei den Rhein-Main-Baskets ausgesprochen gut.

Schwabach, das auf Lea Vatthauer verzichten musste, kam prima ins Spiel und zauberte nach zehn Minuten eine 19:12-Führung aufs Scoreboard. Die Gastgeberinnen fighteten aber um jeden Ball, sicherten sich das zweite Viertel mit 16:12 und lagen zur Halbzeit nur 28:31 zurück. Nach dem dritten Viertel (17:16 für die Gastgeberinnen) war es noch enger, Schwabach ging mit 47:45 in den letzten Spielabschnitt. Als es eng wurde, übernahm unter dem Korb vor allem Deeshyra Thomas Verantwortung und sicherte das 17:17 im letzten Viertel und den 64:62-Sieg.

Tessa Ratzlaff konnte nicht mehr helfen. Sie war nach fünf Fouls bereits zum Zuschauen verurteilt. Für Coach Gieritz keine Überraschung. "Das war ein Spiel mit Haken und Ösen und sah manchmal eher nach Handball denn nach Basketball aus."

Zeit zum Ausruhen? Noch nicht ganz. Noch vor Weihnachten startet die 2. Bundesliga Süd der Damen in die Rückrunde. Für Schwabach soll es im Heimspiel in der Schwimmbadhalle am Samstag ab 16.30 Uhr eine vorzeitige Bescherung in Form des sechsten Sieges in Folge geben. Zu Gast ist dann der Drittletzte Weiterstadt.

Kia Baskets Schwabach: Thomas 20 Punkte/9Rebounds, Ratzlaff 16/5, Furman 14/12, Kreklau 8/8, Clauß 3/0, Fett 2/2, Hansel 1/1, Gentsch, Schorner.

Keine Kommentare