Schwabach: Thomas Grämmers Abenteuer Wahlkampf

22.2.2021, 10:00 Uhr
 Schwabach: Thomas Grämmers Abenteuer Wahlkampf

© Foto: SPD

Dabei war Thomas Grämmer schon deshalb nicht in der Favoritenrolle, weil Schwabach bei der Nominierungskonferenz weniger Delegierte stellt als Nürnberg. Grämmer wusste also auch Nürnberger Sozialdemokraten zu überzeugen: Bereits im ersten Wahlgang war er vorne gelegen. In der folgenden Stichwahl erhielt er 40 Stimmen, Cornelia Spachtholz 25, es gab eine Enthaltung. Victor Strogies und Marco Knoll verzichteten auf eine Kandidatur im zweiten Wahlgang.

"Ich bin ganz offen hineingegangen", berichtet Thomas Grämmer im Gespräch mit dem Tagblatt. "Dass der zweite Wahlgang doch so deutlich war, ist ein schönes Votum."

Thomas Grämmer tritt damit – zunächst als Kandidat – die Nachfolge von Martin Burkert an, der nach vielen Jahren im Bundestag 2020 sein Mandat niedergelegt hatte. Das große Ziel des Schwabachers ist, wie Burkert auch in den Bundestag gewählt zu werden.

Allerdings gilt er beim Rennen ums Direktmandat nur als Außenseiter. In den vergangenen Jahrzehnten konnte nur Horst Schmidbauer 1998 das Direktmandat in Nürnberg-Süd holen. Bei den letzten Wahlen war immer Michael Frieser von der CSU vorne gelegen. Er ist noch nicht nominiert, was aber in der CSU nur als Formsache gilt.

Führungserfahrung im Sozialen

Für Thomas Grämmer wird es deshalb auch darauf ankommen, bei der Aufstellung der SPD-Landesliste für die Bundestagswahl einen aussichtsreichen Platz zu erzielen. "Ich bin kein Zählkandidat. Ich will in den Bundestag, anders könnte man ja nicht ernsthaft kandidieren", betont Grämmer.

Beruflich ist Grämmer Diakon in der Rummelsberger Diakonie und dort fachlicher Leiter der Jugendhilfe, einem Bereich mit 1200 Mitarbeitenden in einer Vielzahl von Einrichtungen. "Ich komme aus dem Sozialbereich. Meine Kompetenzen liegen bei den Themen Wirtschaft, Bildung und Arbeit", erklärt er. In der SPD Schwabach ist er Mitglied des Vorstands.

Weshalb er für den Bundestag kandidiert? "Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen ist der Kern meiner Motivation. Es ist mein innerster Antrieb, gemeinsam mit den Menschen nach dem Besten für unsere Region zu streben", so Grämmer. "Ich bin überzeugt, dass wir es selbst in der Hand haben, die Dinge zum Positiven zu verändern – für uns selbst, in unserem familiären und freundschaftlichen Umfeld, und eben auch als Gesellschaft."

Reiß: "Überzeugendes Angebot"

In der Schwabacher SPD ist die Stimmung nach diesem Erfolg bei der Nominierung bestens: "Ich freue mich riesig", erklärte Oberbürgermeister Peter Reiß gegenüber dem Tagblatt. "Als OB würde ich mich natürlich sehr freuen, wenn wir einen Bundestagsabgeordneten aus Schwabach bekämen."

Die Nominierung zeige, dass die SPD Schwabach – wohl auch nach der erfolgreichen Oberbürgermeisterwahl 2020 – als selbstbewusste Kraft wahrgenommen werde. Thomas Grämmer sei auch aufgrund seiner beruflichen Erfahrung "ein sehr überzeugendes Angebot".

Thomas Grämmer selbst betont: "Ich kämpfe um ein möglichst gutes Ergebnis. Und ich freue mich auf das Abenteuer Wahlkampf."

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