Start am Samstag

Schwabacher "Ortung": Explodierende Farben und Wohlfühloasen

6.8.2021, 06:04 Uhr
Kunst im verwunschenen Seminargarten des Alten DG: Nandor Angstenberger "Aurum Lux". 

© Günther Wilhelm, NN Kunst im verwunschenen Seminargarten des Alten DG: Nandor Angstenberger "Aurum Lux". 

Nach dem Eingang zur Alten Mälzerei wird es zunächst dunkel. Das aber ändert sich nach wenigen Schritten in den Nebenraum schlagartig. Es ist eine Explosion der Farben. Grell, bunt, anarchisch. Der Künstler Stefan Reiss hat eine Flut an optischen Reizen inszeniert. Eine "planetarische Perspektive", einen Blick in eine ferne Galaxie.

Bad in warmem Licht

Gleich im Raum daneben das Kontrastprogramm: Ein Bad in warmem Licht, ein Symbol für "flüssiges Gold", hält Inge Gutbrod für die Besucherinnen und Besucher bereit. "Das ist eine echte Wohlfühloase", findet Ortung-Leiterin Ulrike Kummer. Wenn das nicht Lust auf mehr macht?

Ortung-Pressekonferenz in der Alten Synagoge unter Karolin Schwabs goldener Kugel "Aura" (von links):OB Peter Reiß und Ortung-Leiterin Ulrike Kummer mit den beiden Hauptsponsoren Winfried Klinger (Stadtwerke) und Daniela Heil (Sparkassen-Stiftung).

Ortung-Pressekonferenz in der Alten Synagoge unter Karolin Schwabs goldener Kugel "Aura" (von links):OB Peter Reiß und Ortung-Leiterin Ulrike Kummer mit den beiden Hauptsponsoren Winfried Klinger (Stadtwerke) und Daniela Heil (Sparkassen-Stiftung). © Günther Wilhelm, NN

Donnerstagmittag, "Ortung 12" stellt sich vor. Dem ersten kleinen Rundgang geht die Pressekonferenz voraus. Auch sie findet in einer der Kunststationen statt. Im Zentrum der Alten Synagoge schwebt eine Goldene Kugel. "Aura", so hat Karolin Schwab ihr Werk kurz und prägnant betitel. In diesem früheren Raum des Gebets ist es eine Einladung zu einem Moment der Stille.

Den kann Oberbürgermeister Peter Reiß in diesem Fall allerdings nicht bieten. Schließlich hat er eine wichtige Botschaft: ein weiteres Stück Neustart der Kultur in Schwabach nach dem Lockdown. "Wir sind wirklich froh und glücklich, diese Veranstaltung durchführen zu können. Ortung hat sich in den nun 22 Jahren seit der Premiere über die Grenzen unserer Stadt hinaus zu einem echten Kunst-Highlight entwickelt", betont er.

20 aus rund 400 Bewerbungen

2019 hatte es mit 11 447 registrierten Besucherinnen und Besucher einen neuen Rekord gegeben. Ein anderer Rekord wurde 2021 bereits gebrochen: 400 Bewerbungen - so viele noch nie. Die Ortung-Jury hatte daraus die Qual der Wahl, 20 für die Biennale auszusuchen. Zudem wird es acht weitere Beiträge außerhalb des Wettbewerbs geben.

Der ist bereits entschieden. Der Ortung-Preisträger 2021 wird am Samstag zur Eröffnung verkündet und geehrt. Wegen Corona nur im kleinen Rahmen mit geladenen Gästen. Alle Besucherinnen und Besucher aber können sich mit je einer Stimme am Publikumspreis beteiligen, den die Firma ratioplast spendet.

"Wunderbare Klanginstallation"

Ein Kunstwerk hat bereits im Vorfeld kontroverse Diskussionen ausgelöst. Die eingeworfenen Fensterscheiben des Künstler-Duos "Brunner/Ritz". "Die Reaktionen waren 50 zu 50 pro und contra", berichtet Ulrike Kummer, die für die Freiheit der Kunst wirbt: "Das war ja kein zerstörerischer Gedanke. Es ist eine neue wunderbare Klanginstallation entstanden."

Führungen: komplett und kompakt

Ein Bild von den Werken kann man sich bei einem Spaziergang durch den Parcours machen. Die Tageskarte kostet 6 Euro, ermäßigt 4, die Dauerkarte 15 beziehungsweise 13. Bis 18 Jahren ist der Eintritt frei.

Sehr beliebt sind aber auch die Führungen. "Ortung komplett" umfasst alle 32 Stationen und dauert etwa drei Stunden (Eintritt mit Anmeldung 10, ermäßigt 8 Euro). "Ortung kompakt" zeigt dagegen in 90 Minuten ausgewählte Werke (Eintritt 8/6 Euro). Karten sind im Vorverkauf erhältlich entweder online über www.reservix.de oder vor Ort im Bürgerbüro im Rathaus, beim Schwabacher Tagblatt und im Ticket-Paradise im Oro.

Alle Information zu Ortung unter www.schwabach.de/ortung

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