Gas-Krise

Schwabacher Stadtwerke warnen vor möglichen Preiserhöhungen

ST-Redaktion

E-Mail

22.7.2022, 17:00 Uhr
Durch Nordstream I fließt wieder Gas. Doch die Lage bleibt angespannt.

© Stefan Sauer, dpa Durch Nordstream I fließt wieder Gas. Doch die Lage bleibt angespannt.

Seit Monaten herrschen bei Stadtwerken im Land gänzlich andere Umstände. Die Situation ist angespannt. Tägliche Lageberichte sind bei den Schwabacher Stadtwerken daher an der Tagesordnung. Der Energiemarkt steht vor großen Herausforderungen. Dass bis gestern kein Gas mehr durch die Nordstream 1 Pipeline geflossen ist, ist zunächst nichts ungewöhnliches, die Wartung steht regelmäßig an.

Im Kontext im Jahr 2022 sieht das natürlich anders aus. Ob und wie Deutschland weiter versorgt wird, vermag derzeit keiner vorherzusagen. Etwa die Hälfte des benötigten Erdgases erhält Deutschland aus Russland, die Abhängigkeit ist hoch und die Lage kann sich tatsächlich täglich ändern.

"Viele Kunden sind verunsichert, fragen bei uns nach, das können wir nachvollziehen. Wie sich aber die Lage entwickelt, weiß niemand. Wir beobachten die Entwicklungen täglich und leiten daraus vorbereitende Maßnahmen ab, um die Schwabacher Versorgung mit Erdgas bestmöglich zu sichern, wie in den letzten Jahrzehnten auch", so Stadtwerke-Geschäftsführer Winfried Klinger.

Als Netzbetreiber sorgen die Stadtwerke für den Ausbau, den Aufbau und den Erhalt eines sicheren und einwandfreien Netzbetriebs.

117 Kilometer Leitungsnetz

In Schwabach gibt es ein 117 Kilometer langes Erdgasnetz, das die gesamte Stadt fast flächendeckend erschließt. Keine Leitungen gibt es u.a. in Dietersdorf, Ober- und Unterbaimbach, im westlichen Bereich von Wolkersdorf, in Teilen von Limbach, im südlichen Forsthof wie auch in Schaftnach und Schwarzach (letztere sind im Netzgebiet der N-ERGIE). Doch nicht überall, wo Leitungen liegen, fließt auch Gas in die Gebäude.

Knapp 6600 Netzkunden in der Stadt beziehen Erdgas. Im Jahr 2021 wurden 278 Millionen Kilowattstunden und im Jahr 2020 253 Millionen Kilowattstunden benötigt. Zirka 20 Prozent davon wird von Unternehmen, der Wirtschaft und Industrie abgenommen, den Rest, also etwa 80 Prozent, verbrauchen in Schwabach Haushaltskunden und Kleingewerbe.

Preissteigerungen zu erwarten

Durch eine nachhaltige und langfristige Einkaufspolitik konnten die Stadtwerke über Jahre starke Preisschübe verhindern und damit kurzfristige Preissprünge abfedern. "Den Entwicklungen an den Großhandelsmärkten können wir uns allerdings nicht dauerhaft entziehen. In der aktuell angespannten Situation muss eher von steigenden Preisen für Endverbraucher ausgegangen werden, eventuell muss dies auch kurzfristig geschehen", erklärt Winfried Klinger.

Energieberatung

"Energie sparen ist das Gebot der Stunde. Um unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen, bieten wir unsere kostengünstige Energieberatung zu einem Vorteilspreis an. In jedem Haushalt gibt es noch Möglichkeiten Energie einzusparen. Das dient nicht nur dem Klimaschutz und der Versorgungssicherheit, sondern entlastet auch das Portemonnaie", betont Stadtwerke-Vertriebsleiter Michael Nürnberger. Weitere Tipps zur einfachen Energie-Einsparung gibt es auch unter: www.stadtwerke-schwabach.de/energiespartipps

Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Gasversorgung gibt es zudem unter www.stadtwerke-schwabach.de/gasversorgung.

1 Kommentar