Spielerische Eleganz bei Wolkersdorfer Kulturtagen

29.10.2013, 09:22 Uhr
Spielerische Eleganz bei Wolkersdorfer Kulturtagen

© Klaus Waldmüller

Bemerkenswert in jeder Hinsicht: musikalisch-künstlerische Qualität, Virtuosität, spontane Musizierfreude und nahezu traumhaft sicheres Zusammenspiel. Das zahlreich erschienene fachkundige Publikum ging konzentriert und begeistert mit.

Die Pianistin Mariko Takazoé-Scheuerpflug lebt mit ihrer Familie seit 2006 in Wolkersdorf. Sie bestritt mit Mozarts Fantasie c-Moll KV 475 und der zugehörigen Sonate sowie dem Nocturne op.9/1 und der Ballade Nr. 2 in F-Dur op. 38 von Chopin den ersten Teil des Konzerts.

Mariko Takazoé bewies ihre hohe Affinität zu Mozart durch die stilsichere und einfühlsame Interpretation der Fantasie und Sonate in c-Moll. Überzeugend ihre sensible Anschlagskultur, dazu die virtuose Kraft! Der kleine, aber sehr gute Flügel konnte schon hier seine Klangschönheit voll entfalten — ein Hauptgrund für das Ausweichen der Kulturtage von Wolkersdorf nach Reichelsdorf bei klassischen Konzerten.

Ein weiteres pianistisches Glanzlicht bildeten die Chopin-Stücke. Wie schon bei Mozart entfaltete Mariko Takazoé hier ihre Stilsicherheit und pianistische Souveränität. Sie zog das aufmerksame Publikum voll in ihren Bann: bei den Pianissimo-Stellen hätte man eine Stecknadel fallen hören. Im Kontrast dazu die großen, virtuosen Aufschwünge. Mozart und Chopin wurden fast zur dramatischen Opernszene.

Im zweiten Teil standen die Sonaten KV 377 und KV 306 für Klavier und Violine von Mozart auf dem Programm. Bei beiden Werken überzeugten die Interpretinnen durch absolut souveräne Darbietung und nahezu traumhaft sicheres Zusammenspiel. Man spürte vom ersten Ton an: die „Chemie“ zwischen Mariko Takazoé und der jungen Geigerin Suyeon Kang stimmte.

Die F-Dur Sonate mit dem wundervollen Variationensatz erklang sensibel und einfühlsam phrasiert. Das Menuett am Schluss war schon fast romantisch ausgedeutet.

In der folgenden G-Dur Sonate überzeugte die Geigerin Suyeon Kang mit temperamentvoller Geste und spielerisch-heiterer Eleganz. Durch das Klavier wurden immer wieder wertvolle Impulse gesetzt. Wunderbar gelang die differenzierte dynamische Gestaltung durch beide Künstlerinnen.

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