Störche überwintern in Schwabach
3.12.2020, 06:00 UhrOffenbar lebt auch jetzt, in der kalten Jahreszeit, noch ein Storchenpaar in Schwabach. "Hallo, ich war gerade im Wiesengrund unter der Brücke Fürther Straße joggen und habe zwei Störche in der Wiese stehen sehen. Ich hab gar nichts gelesen, dass auch in Schwabach Störche überwintern?", schreibt Leserin Brigitte Geiger. Auch bei der Nacht der 2000 Lichter auf dem Marktplatz habe sie Störche im Nest auf dem Dach der evangelischen Stadtkirche beobachtet.
Viele überwintern hier
Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat bereits Mitte November darauf hingewiesen, dass immer mehr Störche in unseren Breiten überwintern. Oda Wieding, Fachfrau für Weißstörche beim LBV, erinnert, dass das Federkleid die Vögel ausreichend warm halte. Die Fähigkeit, Wärme zu speichern, sei bei Großvögeln wesentlich günstiger als bei den Singvögeln. Und in Wintern mit wenig Schnee und mäßigem Frost finden sie auch genug Nahrung, der Flug in den Süden sei daher nicht unbedingt notwendig.
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Viele Störche würden aber auch gar nicht bis Afrika fliegen, um dort zu überwintern. Sie blieben in Spanien hängen. Oda Wieding: "Auf den spanischen Müllkippen sind sie voll mit Nahrung versorgt und kommen wahrscheinlich besser über den Winter als in Afrika."
Der Schwabacher Storchenexperte Dieter Schreyer hat das Storchenpaar auch schon beobachtet. "Das sind aber nicht unsere Störche, die waren Anfang/Mitte Oktober weg." Danach sei drei bis vier Wochen Pause mit Störchen gewesen. Er habe gesehen, dass immer wieder zwei Störche auf dem Dach der evangelischen Stadtkirche übernachtet hätten. "Das sind Altstörche. Das sind irgendwelche Herumtreiber."
Einer der beiden sei links beringt, sie wären nie zu zweit im Nest, einer stehe immer am äußersten Ende des Dachfirsts. Sein Enkel habe die beiden Störche auch schon im Schwabachtal, in Höhe vom Nobis-Anwesen, gesehen. Er selbst habe sie auch jetzt, im Schnee, beobachtet.
Bis minus 20 Grad halten sie aus
Um die beiden Störche macht sich Schreyer keine Sorgen: "Bis minus 20 Grad halten sie locker aus."
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Dass das Paar jetzt schon das Brutgeschäft beginne, sei nicht zu erwarten. "Das ist üblicherweise frühestens Ende Februar der Fall", sagt Dieter Schreyer.
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