Stromtrasse: So könnte die Juraleitung verlaufen

21.5.2019, 18:00 Uhr
Nah dran: Die neue Stromleitung wird einen Mindestabstand zur Wohnbebauung haben.

© Gerner Nah dran: Die neue Stromleitung wird einen Mindestabstand zur Wohnbebauung haben.

Mit im Gepäck haben die TenneT-Leute die Alternativ-Trassen für Bereiche, in denen der bisherige Verlauf der Freileitung zwischen Raitersaich und Ludersheim verlassen werden kann, sollte oder muss.

"Wir als Bürgerinitiative P53-Schwabach haben es geschafft, dass ein Teil unseres Planungsentwurfes mit einbezogen wurde", freut sich André Betz als Sprecher der BI. Der von der BI vorgeschlagene Verlauf würde alle vom Bundesgesundheitsministerium geforderten 400- Meter-Abstände zur Wohnbevölkerung einhalten und würde auch von den meisten angrenzenden Gemeinden mit getragen werden.

Das sind die Alternativen.

Das sind die Alternativen. © nordbayern.de

Im Süden vorbei

Die BI hatte ein komplettes Abrücken vom Stadtgebiet Schwabach vorgeschlagen und möchte die künftige Trasse komplett südlich an der Stadt vorbeigeführt haben, in einem Korridor zwischen Büchenbach und der Goldschlägerstadt. Über die Tätigkeit der Schwabacher Bürgerinitiative kann man sich auf deren Internetseite www.P53-Schwabach.de informieren.

Neuralgische Punkte im Schwabacher Stadtgebiet haben sich beim Ausbau auf dem bisherigen Trassenverlauf besonders im Stadtteil Wolkersdorf ergeben. Auch das benachbarte Katzwang, das zur Stadt Nürnberg gehört, sei beim Suchen nach Trassenalternmativen ein zentrales Thema gewesen, so der TenneT-Preissesprecher Markus Lieberknacht und Chefplaner Reinhard Hüttner.

Großräumiger Ausweichplan

Für das Stadtgebiet Schwabach hat man auch eine großräumige "Umfahrung" in Richtung Süden ins Auge gefasst, für Katzwang ein klein- und ein großräumiges Abweichen vom jetzigen Verlauf der Stromleitung.

Auch im Raum Wendelstein sowie bei Leitelshof (Gemeinde Rohr) haben die Planer Alternativen entwickelt.

Sowohl Hüttner als auch Lieberknecht betonten beim Gespräch mit unserer Zeitung, dass all dies erste Vorschläge seien und man sich noch weit vor Beginn des eigentlichen Verfahrens befinde. TenneT plant, das erforderliche Raumordnungsverfahren im zweiten Quartal des Jahres 2020 zu beantragen, anschließen muss sich dann das Planfeststellungsverfahren, das dann auch die Standorte der einzelnen Masten konkret fixieren wird. Ende des Jahres 2026 könnte dann das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein, so Lieberknecht und Hüttner vorsichtig.

Höhere Masten

Aktuell sind die Leiterseile auf der Trasse zwischen Raitersaich und Ludersheim an 35 Meter hohen Masten befestigt. Wechselstrom fließt unter einer Spannung von 110 Kilovolt (kV). Die für die Zukunft erforderlichen Freileitungen stehen unter einer Spannung von 220 bzw. 380 kV und werden an 55 Meter hohen Masten aufgehängt sein.

Aktuell sind die Masten in einem Abstand von rund 250 Metern aufgestellt, künftig kommt man dann mit einer Distanz von 350 bis 400 Metern aus.

In den Bereichen, in denen die neue Freileitung auf der bestehenden Trasse verlaufen soll, bedeutet dies nach Angaben der beiden TenneT-Sprecher ein Abrücken von 50 bis 70 Metern vom jetzigen Standort. Dies ist allein schon deshalb erforderlich, da die bestehende Leitung solange in Betrieb bleiben muss, bis auf die neue Verbindung "umgeschaltet" werden kann. Die neue Leitung soll die Versorgungssicherheit mit elektrischer Energie im Großraum Nürnberg und Südostbayern gewährleisten.

Im Internet unter der Adresse https://gis.arcadis.nl/age_prod/juraleitung sind ab Mittwoch, 22. Mai, die Trassenvarianten abrufbar. Dort kann man auch konkret an die jeweilige Wohnbebauung "heranzoomen".

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