Sven Bach eroberte mit der „lebendigen Krippe“ die Herzen

27.12.2013, 07:27 Uhr
Sven Bach eroberte mit der „lebendigen Krippe“ die Herzen

© Matthias Hertlein

Sven Bach, Alleinunterhalter, Kleinkunst-Experte aus Zirndorf und seit Jahren künstlerisch mit starkem Drang nach Schwabach, ließ einen Tag vor Heiligabend die Idee einer „lebendigen Krippe“ wieder aufleben.

Rund 400 Besucher drängten sich rund um das Kaffeehaus neben dem Marktplatz und verfolgten das Krippenspiel, den Weg von Maria und Josef nach Bethlehem. Was Tausende Male weltweit nachgespielt wurde, war in der fränkischen Version in Schwabach spannend, spaßig und dennoch würdevoll dargestellt. Mit lebendigen Figuren und in hochkarätiger Besetzung — die Prominenz ließ sich nicht zwei Mal bitten, um bei dieser Aufführung dabei zu sein, „die mir diebische Freude bereitete“, so Sven Bach.

Bildhauer Clemens Heinl (Kaspar) als einer der Heiligen Drei Könige fertigte für das Trio mit Melchior (gespielt von Stadträtin und Ratschkattl Rosy Stengel) und Balthasar (Thomas Beckstein) auf die Schnelle drei Kamele an, und damit ritten sie zum Christuskind (gespielt von Willy Büttl von den Schnitzerneggln).

Der frühere Stadtkämmerer Richard Schwager betätigte sich als Josef, Carola Lubowski (sie moderiert auch 2014 den Neujahrsempfang des Gewerbevereines) hatte als hochschwangere Maria mehrmals die Lacher auf ihrer Seite. Bruno Fetzer, Vorsitzender der Werbe- und Stadtgemeinschaft Schwabach, betätigte sich als Schäfer.

Das Café diente als große Umkleideraum, Sven Bach erzählte die Geschichte von einem kleinen Gerüst aus, Bachs Mutter Grid betätigte sich als Beleuchterin und hatte gleichzeitig die Manuskriptkontrolle unter sich, Bachs Zwillingsbruder Stefan fing das Stück als Kameramann ein. Familiäre Team-Arbeit halt.

Insgesamt wurde das vorweihnachtliche Spektakel mit viel Liebe, Herzblut und Detailarbeit dargeboten, rund 30 Personen waren involviert — den wohlverdienten Applaus bei Temperaturen von fünf Grad gab es für die 30-minütige Aufführung in Hülle und Fülle. Und zu Recht. Das Stück, liebevoll von Sven Bach bearbeitet und mit fränkischem Zungenschlag garniert, rief jedenfalls große Begeisterung und den Wunsch nach einer Wiederholung im kommenden Jahr hervor.

Da konnte auch ein kurzer Stromausfall zu Beginn leicht verschmerzt werden.

Am Rande der Aufführung wurden sogenannte „Blinkies“ verkauft — für einen wohltätigen Zweck, zugunsten von Bernd Jörka aus Kleinschwarzenlohe, der bei einem tragischen Sportunfall schwer verletzt wurde (Seit dem tragischen Unfall: Das zweite Leben des Bernd Jörka). Jörka war vor seinem Unfall bei der Rednitzhembacher Jugendkapelle aktiv.

Sven Bach: „Wir als Künstler wollten dem beim Sport schwer verunglückten Kollegen auf diese Weise helfen und unterstützen.“ Bei dem Verkauf der Leucht-Anstecker kamen stolze 1059 Euro zusammen. Ein gemeinsames „O du fröhliche, o du selige...“ aus 400 Kehlen rundete das Spiel ab.

Im übrigen werden die Gewänder der Heiligen Drei Könige, die diese beim Krippenspiel getragen haben (auf Vermittlung von Rosy Stengel von der Kirchengemeinde Eichwasen ausgeliehen), Anfang Januar ihren Weg nach Berlin machen, wenn eine Schwabacher Abordnung von Sternsingern zum Neujahrsempfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeladen ist.
 

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