Technik aus dem Mittelalter bei der Kottendorfer Kirchweih

1.7.2014, 09:37 Uhr
Technik aus dem Mittelalter bei der Kottendorfer Kirchweih

© Frank

Und: Die Kottensdorfer setzen beim Baumaufstellen noch auf eine uralte Technik.

Seit dem Mittelalter ein kirchliches Hochfest mit Volksfestcharakter, leben die Kottensdorfer die Kärwa in alter Tradition. Eine Gemeinschaft zwischen der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Kottensdorf und den Kärwäboum und -madli, die seit 1977 besteht.

Zu diesem Ereignis stellten die FFW und die Kärwaboum einen „Richtmeister“, einen „Lochmeister“ und etwa 30 kräftige Burschen, die den 29 Meter hohen Kärwa-Baum in ein drei Meter tiefes Loch in der Erde einließen.

Hierzu Erich Bauer, „Richtmeister“ und Mitglied der FFW Kottensdorf: „Den Baum in die Erde einzulassen um ihn zu fixieren, ist eine Tradition aus dem Mittelalter und wird heute kaum noch gepflegt. In der Regel nutzt man heute spezielle Halterungen. Wir machen es jedoch auf althergebrachte Art und Weise.“

Technik aus dem Mittelalter bei der Kottendorfer Kirchweih

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Technik aus dem Mittelalter bei der Kottendorfer Kirchweih

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Mit traditionellen Schnitzereien im Stamm, mit Eichenlaubkränzen und bunten Bändern geschmückt, wurde der Baum nur mit Hilfe von „Schwalben“ aufgerichtet. „Lochmeister“ Hans Brechtelsbauer: „Besondere Verantwortung hat derjenige, der die Seile an den „Schwalben“ befestigt. Vor Jahren kippte in einem Nachbarort der Baum wegen eines solchen Defektes um.“

Mit Blasmusik und Stimmungsliedern begleiteten die „Rothaurachtaler Musikanten“ aus Rothaurach das Aufstellen des Kärwa-Baumes. Seit 24 Jahren mit Gesang und Musik auf Kirchweihen unterwegs, spielte die Gruppe schon zum achten Mal in Kottensdorf auf.

Für den neuen Rohrer Bürgermeister Felix Fröhlich stellten die Kärwa und der Bieranstich am Abend im Festzelt eine Premiere dar. Fröhlich wünschte den Erhalt dieser schönen Tradition durch nachfolgende Generationen.

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