Thürauf einstimmig als Bürgermeisterkandidat nominiert

7.10.2013, 08:13 Uhr
Thürauf einstimmig als Bürgermeisterkandidat nominiert

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Mit der selben Klarheit von 56:0-Stimmen wurde auch die Liste der 40 Stadtratskandidaten beschlossen.

Mit ihrer Liste setzt die CSU auf einen Mix aus Kontinuität und neuen Gesichtern. Denn 16 der 17 Stadträte treten erneut an. Gleichzeitig wurde eine Reihe besonders aktiver jüngerer Mitglieder aussichtsreich platziert. Auffallend: Unter den ersten zehn Kandidaten sind fünf Frauen.

Selbstkritisch selbstbewusst

Für Matthias Thürauf hätte es besser nicht laufen können. Freller hatte die Mitglieder nochmals auf ihn eingeschworen. Exzellente Arbeit habe er als Rathauschef geleistet, die Verwaltung „erheblich schlagkräftiger gemacht“ und Schwabach voran gebracht. Nicht Thürauf müsse der CSU danken, dass sie ihn nominiere, sagte Freller, „sondern wir müssen ihm danken, dass er wieder antritt“.

„Heute ist das viel leichter“, erklärte Thürauf in seiner Antrittsrede. Vor der ersten Kandidatur 2008 sei er zunächst „unschlüssig“ gewesen. „Jetzt aber trete ich gerne wieder an, weil es gut läuft und ich Zustimmung spüre.“

Fehler am Anfang

Der Oberbürgermeister verzichtete gänzlich auf jeden kämpferischen Ton. Kritik übte er nur an sich selbst: „Gerade am Anfang habe ich Fehler gemacht. Man muss sich erst daran gewöhnen, dass man als OB im Mittelpunkt steht und jede Geste und jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird.“

Thürauf einstimmig als Bürgermeisterkandidat nominiert

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In seiner Rede präsentierte sich Matthias Thürauf mit souveränem Selbstbewusstsein als überparteiliche und entscheidungsstarke Führungspersönlichkeit, die großen Wert auf „Bürgerdialog“ legt. In der Stadtspitze — den drei Bürgermeistern und vier Referenten — seien auch Grüne, Freie Wähler und SPD vertreten. „Die CSU spielt nicht den großen Max. Ich will niemanden ausgrenzen.“

Wenn nötig, sei er aber auch zu „harten Entscheidungen“ bereit, wie etwa bei der Entlassung des ehemaligen Krankenhausgeschäftsführers.

Die „Zukunftswerkstatt“ mit Bürgerinnen und Bürgern habe viele Impulse für die Stadtentwicklung gebracht: „Die Bevölkerung zieht verantwortungsvoll mit.“

Erfolge und Pläne

Zu den Erfolgen rechnet Thürauf unter anderem die Ansiedlung der Akademie für Lebenssicherheit, den weiteren Umbau der ehemaligen Kaserne, die Sanierung von Straßen und Schulen, die Verbesserung der Kinderbetreuung, neue Initiativen für die Seniorenarbeit, das neue Gewerbegebiet an der Nördlinger Straße und die Modernisierung der Stadtverwaltung.

Zudem haben es „strategische Entscheidungen“ für Großprojekte wie die Sanierung des Alten DG gegeben. Dafür werde die Verwaltung demnächst im Stadtrat ein konkretes Konzept vorlegen. „Ich habe den Ehrgeiz, wichtige Projekte weiter zu entwickeln. Ich glaube, wir haben das wunderbar gelöst“, kündigte er an. „Ich bin stolz darauf, Schwabachs Oberbürgermeister zu sein“, schloss Matthias Thürauf unter langem Beifall.

40 Prozent Frauen

Bei der Liste wurde die vom Kreisvorstand bereits einstimmig empfohlene Reihung ebenso einstimmig angenommen. Dabei hatte die CSU die Qual der Wahl, da fast die gesamte Fraktion wieder antritt, man aber auch frische Bewerber präsentieren möchte. Als chancenreich gelten etwa die ersten 25 Plätze. „Dahinter muss man schon einen sehr bekannten Namen haben“, sagte Freller.

Thürauf steht auf Platz eins, obwohl die CSU fest von dessen Wiederwahl zum OB ausgeht. „Wir wollten aber nicht hochmütig erscheinen“, erklärte Freller dessen insofern unnötige Nominierung. Die amtierenden und wieder antretenden Stadträte stehen unter den ersten 21 Kandidaten.

Neu und aussichtsreich unter den ersten 20 platziert sind Sandra Joachim (Platz 6), die Vorsitzende der Mittelstandsunion, Frellers Büromitarbeiter Manuel Kronschnabel (7), JU-Vorsitzender Adrian Derr (11) und der Bäckermeister Gerd Distler (19).

Bewusst auf den letzten drei Plätzen kandidieren drei bekannte Namen: Roland Krawczyk, Oliver Hörauf und der Europaabgeordnete Martin Kastler. Sie wollen die CSU unterstützen, aber nicht unbedingt in den Stadtrat gewählt werden.

„Spitzenergebnis halten“

„Wir wollen das absolute Spitzenergebnis von 2008 mit 17 Stadträten halten“, erklärte Freller. Leicht werde das aber nicht. „Deshalb bin ich sehr froh über diese Liste.“ Auch deshalb, weil der Frauenanteil bei 40 Prozent liegt. „Da muss man weit suchen, um das in einem anderen CSU-Kreisverband zu finden“, so Freller. „Das sind keine Quotenfrauen, sondern hochqualifizierte Kandidatinnen.“

Die Liste: 1. Matthias Thürauf; 2. Karl Freller; 3. Rosy Stengel; 4. Detlef Paul; 5. Monika Heinemann; 6. Sandra Joachim; 7. Manuel Kronschnabel; 8. Christa Dreßel; 9. Oliver Memmler; 10. Marianne Lachmann. 11. Adrian Derr; 12. Gerhard Eberlein; 13. Heiner Hack; 14. Hermann Stamm; 15. Stefan Kosmann; 16. Sven Heublein; 17. Almuth Freller; 18. Emil Heinlein; 19. Gerd Distler; 20. Josef Weyh. 21. Konstantin Nastos; 22. Thomas Pültz; 23. Wolfram Göll; 24. Roland Gössnitzer; 25. Evelyn Links; 26. Carina Waldmüller; 27. Helga Janisch; 28. Andreas Schaffer; 29. Renate Mehler; 30. Dorothea Hofschuster. 31. Verena Wirth; 32. Philipp Fleischmann; 33. Natalja Hammerschmidt; 34. Oliver Freiberger; 35. Katharina Tsitsioula; 36. Birgit Freller; 37. Angela Schmidt; 38. Roland Krawczyk; 39. Oliver Hörauf; 40. Martin Kastler.

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