Vorsicht: Abzocke im Internet

26.6.2020, 13:00 Uhr
Vorsicht: Abzocke im Internet

© Foto: AndreyPopov/istockphoto.com

Mit wenigen Klicks werde beispielsweise vermeintlich toll aussehende und recht günstige Kleidung bestellt und gleich bezahlt. Dann kommt das große Warten. Von wegen fünf bis acht Tage Lieferzeit. Oft kommt die Ware gar nicht an oder nur teilweise oder ist von ganz miserabler Qualität und hat mit den Abbildungen im Internet nicht mehr viel zu tun. Eine Retoure ist mangels Absender-Adresse nicht möglich. Und von wegen Geld zurück...

Gezahlt, aber nicht geliefert

In den vergangenen Woche sind beispielsweise im Landkreis Roth mehrfach Personen hereingefallen, die im Internet einen Swimming- oder Whirl-Pool gekauft haben. Die Gauner wüssten genau, was derzeit gefragt ist, so ein Cyberkriminalitätsexperte der Kriminalpolizei in Schwabach. Das Tückische an den Fake-Shops: Die Shop-Webseiten sind täuschend echt. Dass etwas daran faul ist, ist auf dem ersten Blick nur schwer zu erkennen. Dennoch gibt es einige Merkmale, bei denen die Käufer stutzig werden sollten. Es fängt schon bei der Domain-Adresse im Browser an, warnt die Verbraucherschutzzentrale. Normalerweise enden deutsche Domains mit ".de". Wenn dahinter noch mehr steht wie ".de.com", ist höchste Warnstufe gegeben. Auch auffällig günstige Preise sind ein Anzeichen dafür, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht. Man sollte die Preise eines Produkts mit denen anderer Händler vergleichen. Auch im Internet gibt es nichts geschenkt, sagen die Verbraucherschützer.

Rechtschreib- und Formulierungsfehler auf einer vermeintlich deutschen Seite sind ein weiteres Indiz. Die Betrüger-Shops versuchen immer mehr, die echten Shops zu kopieren, und stellen Gütesiegel wie "Trusted Shops" auf ihre Seiten. Wenn man auf das Gütesiegel klickt, wird man normalerweise mit dem Zertifikat des Gütesiegel-Betreibers verlinkt. Bei den Fake-Shops passiert beim Anklicken des Gütesiegels nichts. Das Fehlen eines Impressums mit einer Firmenadresse, einem Vertretungsberechtigten und einer E-Mail-Adresse sind ebenso ein No-Go.

Genau hinschauen

Vorsicht ist vor allem beim Bezahlvorgang geboten. Wenn das Geld auf ein ausländisches Bankkonto fließen soll, sollte man die Finger davon lassen, erklärt der Internet-Sachbearbeiter bei der Polizeiinspektion Hilpoltstein, Bernhard Pohle. Das merkt man daran, dass die Bankverbindung, sprich die IBAN, nicht mit DE anfängt. Auch wenn die Shops nur die Möglichkeit der Vorkasse anbieten, ist das ein Warnzeichen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte im Netz sowieso nur auf Rechnung bestellen nach dem Motto "Erst die Ware, dann das Geld".

Letztlich kann man auch den Firmennamen in eine Suchmaschine wie Google eingeben. Da finden sich schnell Berichte von hereingelegten und enttäuschten Kunden.

Wer schon Geld überwiesen hat, sollte seine Bank so schnell wie möglich kontaktieren, um die Zahlung zu stoppen. Da es sich um Betrug handelt, sollten Betroffene Strafanzeige bei der Polizei stellen. Allerdings ist dadurch nicht gewährleistet, dass man wieder zu seinem Geld kommt, da die Betreiber der Fake-Shops oft aus dem Ausland agieren und so nur schwer ausfindig zu machen sind.

Infowww.verbraucherzentrale.de

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