Vorwurf an die Schwabacher Klinik: Wurde Corona-Infektion in Kauf genommen?
17.7.2020, 13:15 UhrSeine 84-jährige Mutter sei – zunächst alleine – auf einem Zimmer im Klinikum gelegen, berichtet K.. Am Montagabend wurde ein weiteres Bett in dem Raum belegt. Mit einem Mann, bei dem am Dienstagmorgen der Verdacht auf eine Corona-Infektion aufkam. Als K. nachmittags seine Mutter besuchte, habe sie noch immer mit dem Verdachtspatienten auf einem Zimmer gelegen.
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K. habe sich nachdrücklich für eine Verlegung eingesetzt. Laut K. machte ein Arzt eine verharmlosende Aussage über Covid 19. Erst nach der Drohung, Presse und Anwalt einzuschalten, sei der Verlegung zugestimmt worden. Seit Mittwoch ist die Seniorin wieder zuhause, es geht ihr gut. Sie wurde entlassen, nachdem der Corona-Test bei ihrem Zimmernachbarn negativ ausgefallen war.
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Herr K. betont, dass er mit der Behandlung seiner Mutter vorher "höchst zufrieden" gewesen sei, man habe die Frau "super versorgt". Sein Vorwurf ist, dass sie nicht sofort nach Aufkeimen des Verdachts verlegt wurde. Sie sei schließlich Risikopatientin. "Wie man eine 84-jährige Frau in so eine Gefahr bringen kann, kann ich nicht nachvollziehen."
Die Pressestelle des Klinikums hat zu dem Vorgang Stellung bezogen. "Momentan prüfen wir intensiv die Abläufe und Vorgänge zum beschriebenen Ereignis", heißt es da. Die Klinik räumt ein, dass die beiden Patienten im selben Zimmer lagen. Nachdem der Verdacht aufgekommen war, der Mann könnte an Covid 19 leiden, sei "umgehend ein Abstrich veranlasst" worden.
"Da sich beide bereits über Nacht im selben Raum befanden, hat man von einer prophylaktischen Verlegung Abstand genommen", heißt es weiter. Die beiden seien dann "sozusagen zusammen in Quarantäne" gewesen. "Sofort nach Erhalt des negativen Befunds wurden alle Patienten und Angehörige umgehend informiert."
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