Wappenschild steht Kopf
21.9.2020, 05:52 UhrUngewöhnlich hängt seit kurzem ein Wappenschild bei der Sakristei-Tür in der Evangelischen Stadtkirche St. Johannes d.T. und St. Martin. Das ist kein Fehler!
Früher in Rosenberger-Kapelle
Michael Kummer, der Geschichtsbeauftragte der Kirchengemeinde St. Martin, hat sich mit dem restaurierten Wappenschild näher beschäftigt und nach Rücksprache mit dem renommierten Heraldiker Eugen Schöler herausgefunden, dass es sich um das Wappen der Familie Marschall von Ebnet handelt, das bis zur Sanierung der Stadtkirche in der Rosenberger-Kapelle hing.
Auf dem Kopf stehend
Da das Wappenschild in der Grabfeld-Tafel der Familie des Freiherrn von Wolfskeel zu sehen ist, haben Mesner Klaus Trinks und Michael Kummer im Beisein von Stadtheimatpflegerin Ursula Kaiser-Biburger, die das Konzept zur Hängung der Epitaphe und Wappenschilder entwickelt hat, das Schild nun über der Grabfeld-Tafel von Wolfskeel bei der Sakristei-Tür auf dem Kopf stehend angebracht. Denn damit wird heraldisch zum Ausdruck gebracht, dass das wappenführende Geschlecht derer von Ebnet mit dem Tod des fünfjährigen Wilhelm Georg Friedrich Marschall von Ebnet 1728 erloschen ist. Er wurde neben seinen Urgroßeltern Wolfskeel von Reichenberg am Hochaltar beigesetzt.
Damit ist nun ein weiteres wertvolles Inventar rechtzeitig in die Kirche zurückgekehrt, bevor die Sonderausstellung "600 Jahre Stadt und Kirche" am 4. Oktober beginnt.
Alte Schriften in Vitrinen
Ergänzend dazu finden sich auch zwei Vitrinen in der Stadtkirche mit wertvollen alten Schriften wie Gesangbüchern und Bibeln. Sie sind von der Kirchenbibliothek und der Sammlung des Geschichts- und Heimatvereins dafür zur Verfügung gestellt worden.
Mehrere Sonderführungen
Zu etwa einstündigen Sonderführungen über die ausgestellten Exponate laden Stadtheimatpflegerin und Geschichts- und Heimatvereins-Vorsitzende Ursula Kaiser-Biburger und Michael Kummer, der auch der Leiter der Projektgruppe für diese Sonderausstellung der Kirchengemeinde St. Marin ist, ein in die Evangelische Stadtkirche jeweils sonntags um 15 Uhr am 25. Oktober, 8. November, 22. November und am 29. November ein. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
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