„Wasser on … s’cooltour“ in der Hermann-Stamm-Realschule

3.2.2016, 10:19 Uhr
„Wasser on … s’cooltour“ in der Hermann-Stamm-Realschule

© Foto: Schnurrer/oh

Über den Satelliten „Meteosat“, der in 36 000 Kilometer Entfernung die Erde umkreist, und andere Satelliten erhielten die Schüler zum Beispiel Bilder vom tropischen Regenwald und von den Nilquellen, von der Erde mit Blick aus dem All und Wärmebilder unseres Planeten – und zwar live ins Klassenzimmer.

Auch der Wasserkreislauf wurde anschaulich dargestellt, denn über die Livebilder konnte man gut die Entstehung und Bewegung der Wolken beobachten. So erkannte man zum Beispiel sofort das dichte Wolkenband über den Äquator, während nördlich und südlich davon, also in den Wüstengebieten der Erde, nichts davon zu sehen war.

Der blaue Planet

Schließlich wurde auf die Bezeichnung „der blaue Planet“ näher eingegangen. So sind zwar rund 70 Prozent unsere Erdoberfläche mit Wasser bedeckt, aber lediglich drei Prozent davon sind Süßwasser. Hiervon ist wiederum nur ein kleiner Teil für uns nutzbar, da der Rest in fester Form als Eis oder Schnee nicht einfach so verwendbar ist.

Diese Menge jedoch würde uns jedoch auf der Erde genügen – vorausgesetzt, wir würden vernünftig damit umgehen. Das sagte Diplom-Biologe Holger Voigt von der Geoscopia Umweltbildung, die für diesen außergewöhnlichen Unterricht verantwortlich zeichnet. Initiator und Förderer der „Wasser on… s’cooltour“, so der offizielle Name des Projekts, ist Neumarkter Lammsbräu.

„Wasser on … s’cooltour“ in der Hermann-Stamm-Realschule

© Foto: Schnurrer

Der Aralsee – einst und jetzt

Holger Voigt zeigte einige Negativbeispiele, die die Fünftklässler zum Nachdenken brachten. So wurde zum Beispiel eine Vergleichssatellitenaufnahme vom Aralsee in Zentralasien aus dem Jahre 1963 und heute gezeigt. Während früher der See fast so groß wie Bayern war, sind heute nur noch kleinere Reste davon übrig.

Die Austrocknung des Sees ist eine vom Menschen verursachte Umweltkatastrophe, ausgelöst durch den Wasserverbrach für die Baumwollproduktion. Auch auf anderen Kontinenten greift der Mensch in Ökosysteme ein wie zum Beispiel in Amazonien. Der Regenwald rund um das Amazonasgebiet wurde für Anbauflächen, Weideland und Holzprodukte großflächig abgeholzt und abgebrannt, was auch hier eindrucksvoll anhand von Bildern zwischen 1980 und heute belegt werden konnte. Sogar eine aktuelle Brandsatellitenkarte konnte Holger Voigt den Schülern zeigen.

Eindrucksvoll aus der Luft auch Europas Gemüsegarten bei Almeria in Südspanien. Dort wachsen die Produkte in Gewächshäusern und unter Folien. Das hat inzwischen solche Ausmaße angenommen, dass man die Anbauflächen auch aus dem All gut sehen kann. Der Wasserverbrauch hierfür ist allerdings enorm.

Im zweiten Teil der Veranstaltung durften die Fünftklässler nun selbst experimentieren.

Zunächst erhielten sie Proben mit Rotkohlsaft, denen sie verschiedene Substanzen hinzufügten. Je nachdem, ob die Schüler basisches oder saures Material bekamen, färbte sich der Saft blau (z.B. bei Seifenwasser, Backpulver) beziehungsweise rot (Zitrone, Orangensaft) ein.

Schließlich durften die Schüler ihre mitgebrachten Wasserproben überprüfen. Auch ihr pH-Wert wurde mithilfe eines Teststreifens bestimmt. Erfreulich waren die Ergebnisse: Sowohl unser Regenwasser als auch das Wasser der Schwabach sind in sehr gutem Zustand.

Zuletzt sammelte man noch gemeinsam Möglichkeiten, wie man mit der wertvollen Ressource Wasser sinnvoll und schonend umgehen könnte. So kann jeder Schüler seinen eigenen Wasserverbrauch überdenken oder auch sein Einkaufsverhalten einmal reflektieren.

www.wasseronscooltour.de

 

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