Vorfall in Rednitzhembach

+++ UPDATE: Kein politisches Motiv +++ Angeblich "weil er Russe ist": Jugendliche verprügeln Schüler

Patrick Shaw

Redaktionsleiter Schwabacher Tagblatt / Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung / Hilpoltsteiner Zeitung

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23.3.2022, 13:04 Uhr

Am 21. März hatte ein Rednitzhembacher Mittelschüler auf dem Heimweg Prügel bezogen, angeblich weil er russische Wurzeln hat. Jetzt korrigiert die Polizei die damalige Darstellung: Einen politischen Hintergrund hatte die Rauferei nicht. Diesen hatte der Junge aus Angst erfunden, zu Hause Ärger zu bekommen. Hier geht es zum aktuellen Artikel über den Stand der Ermittlungen:

Ursprünglich hatten wir wie folgt berichtet:

Das Gerücht machte Anfang der Woche zunächst bei Facebook und Instagram die Runde: Angeblich sei ein Grundschüler am Montag, 21. März, nach Schulschluss gegen 13.30 Uhr von drei Jungen zusammengeschlagen worden. Der Grund: "Weil er Russe ist." Die Urheberin des Social-Media-Beitrags - offenbar die ältere Schwester des Angriffsopfers - beschreibt die drei mutmaßlichen Täter als etwa 1,65 bis 1,75 Meter groß und komplett schwarz gekleidet.

Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigen die Polizeiinspektion Roth und das Polizeipräsidium Mittelfranken den Vorfall wie geschildert. Schwerere Verletzungen habe der Schüler zwar nicht davongetragen, die drei Angreifer hätten den Buben aber ziemlich massiv "körperlich angegangen". Details gibt die Polizei aktuell wegen des kindlichen/jugendlichen Alters sowohl der mutmaßlichen Täter als auch des Opfers nicht heraus.

Auch der Hintergrund des Angriffs scheint nach Polizeiangaben zu stimmen. Die Rede ist von "Anfeindungen" aufgrund der russischen Abstammung des Schülers - sehr wahrscheinlich in Verbindung mit dem aktuellen Überfall Russlands auf die Ukraine. Die Schwester des Opfers betont unterdessen in ihrer Facebook-Nachricht, ihre Familie habe sogar "daheim Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen".

Die Polizei weist in diesem Zusammenhang allerdings auch darauf hin, dass private "Fahndungsaufrufe" und Tätersteckbriefe im Internet bei solchen und ähnlichen Vorfällen in der Regel für die Ermittlungen eher "kontraproduktiv" seien.


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