„Wir sind enger zusammengerückt“

HENGDORF - Viele reden von der Energiewende. Die 13 Mitglieder der „Nahwärme Hengdorf GbR“ haben selbst Hand angelegt und ein eigenes Nahwärmenetz aufgebaut. Es ist nach Prünst das zweite in der Gemeinde Rohr. Damit werden die Häuser künftig mit der Abwärme der Hengdorfer Biogasanlage der Familie Stürmer beheizt. Am Samstag, 13. Oktober, ist die offizielle Einweihung geplant.

Jürgen Grumpelt und Dieter Lämmermann hatten in den letzten Monaten manch schlaflose Nacht. Zusammen mit weiteren elf Personen gründeten die zwei die „Nahwärme Hengdorf GbR“ und sind heute zusammen mit Helmut Stürmer deren Vorstände. Die Gesellschaft hat von Juni bis August ein rund 900 Meter langes Versorgungsnetz im Ort aufgebaut. Die Tiefbauarbeiten wurden in Eigenregie ausgeführt. Insgesamt haben die Mitglieder 1000 Arbeitsstunden geleistet. Die mit dem Leitungsbau zusammenhängenden technischen Details hat die Firma Sitzmann erledigt. Die Gesellschaft hat ein KfW-Darlehen von 120000 Euro aufgenommen. Die Maßnahme wird mit knapp 96000 Euro gefördert, so Jürgen Grumpelt. Jeder Wärme-Abnehmer im Ort hat, gerechnet auf 20 Jahre, einen Betrag von knapp 5000 Euro zu tragen. An den Anlagenbetreiber leisteten die Anschlussnehmer eine Einmalzahlung von 1000 Euro. Dafür bekommen die Hengdorfer die Wärme in den nächsten zehn Jahren zum günstigen Preis von 2,5 Cent je Kilowatt, egal wie hoch der Öl- oder Gaspreis ist.

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Bis auf drei Anwesen haben sich alle Hengdorfer an dem Projekt beteiligt. Die angeschlossenen Häuser können nun mit der Abwärme der Biogasanlage der Familie Stürmer, die sich im Westen des Ortes befindet, beheizt werden. Auch die Grundschule im Osten von Regelsbach wird mit der Abwärme der Biogasanlage versorgt. Dazu hat die Gemeine Rohr eine eigene 650 Meter lange Wärmeleitung verlegt. In die Gräben ließ die Gemeinde auch ein Leerrohr für künftige Glasfaserkabel zur Verbesserung der Breitbandversorgung hineinlegen.

Am Samstag Einweihung

Mit dem Bau des Nahwärmenetzes ist auch die Dorfgemeinschaft in Hengdorf enger zusammengewachsen, freut sich Jürgen Grumpelt. Die Startphase war nicht leicht. Es musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Auch die Kosten und deren Finanzierung machte manche Diskussion erforderlich. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Das Hengdorfer Nahwärmenetz ist seit kurzem in Betrieb. Darauf sind alle Beteiligten stolz. Am Samstag, 13. Oktober, wird es ab 18 Uhr offiziell eingeweiht.