Zwischen Schaudern und Lachen

8.10.2012, 09:00 Uhr
Zwischen Schaudern und Lachen

© Franz Kornbacher

Die Bewohner des Weilers Louisenau (früher Losenau), bestehend aus drei Höfen (Krembauer, Döll und Steffl) am Osthang des Galgenberges, mussten nicht nur für Holz, Leitern und Strick sorgen, sondern auch die Enthaupteten begraben.

An Steinbruch erinnert

Gleich neben dem Treffpunkt Galgenbergweg/Ecke Güssübelstraße befindet sich das Grundstück Hofmann. Auf ihm sind, so wusste Kornbacher zu berichten, heute noch Spuren eines kleinen Steinbruches zu erkennen, die für das Wohnhaus Güssübelstraße 4 zusätzlich verwendet wurden. Der weit größere Teil der Sandsteine stammte aber vom Abbruch des sogenannten Neubaues der Burg Abenberg, deren Besitzer Hofmann ab 1852 war.

Vor rund 150 Jahren dienten die Quellen der „Brunnenstube“, die auf halbem Weg nach Kleinabenberg liegt, zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung; sie hatte mit Inbetriebnahme der zentralen Wasserversorgung 1936 ausgedient. Wasser-Entnahmestelle damals war der heutige Stillabrunnen.

Auf dem Schellhorn-Schieder-Grundstück nordwestlich der Brunnenstube, so Kornbacher, habe die 1920 gegründete DJK ihren zweiten Sportplatz gebaut, den sie Ende der zwanziger Jahre wegen des schrulligen Lehmbodens an dieser Stelle wieder aufgeben musste.

Der Weg führte am Rücken des Galgenberges, vorbei am Hochbehalter zur Wasserversorgung der Stadtbevölkerung (seit 1936), vor zu den Wohnhäusern der Familien Schellhorn-Schieder. Diesen gegenüber befindet sich ein gemauertes Schwimmbad mit Ruhe- und Sonnenterrasse.

Etwas schaurig wurde den Teilnehmern, als sie plötzlich vor dem „Schlangenweiher“ standen: Eine Mulde an der Nordgrenze des Grundstückes, das überwiegend mit Eichbäumen bewachsen ist und an die sonst niemand hinkommt. Dort soll es häufiger als anderswo Schlangen gegeben haben.

Unweit davon entfernt befindet sich ein etwas zehn Meter großer Erdhügel, auf dem eine mächtige Eiche steht. Darin soll sich der legendäre Schimmel von Hauptmann Anton Schott, Burgbesitzer von 1881 bis 1913, Heldentenor und Wagnersänger, befinden.

Mit diesem Schimmel ritt Schott bei seinen unübertroffenen Wagner-Rienzi-Auftritten auf die Bühne. Als Kornbacher einige Anekdoten zum Besten gab, wichen die verängstigen Mienen vom Schlangenweiher dann doch ganz schnell einem amüsierten Lächeln.

 

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