Schwan Stabilo büßt Umsatz ein - Kosmetik und Outdoor im Minus

Heroldsberg - Ausgerechnet auf die guten, alten Schreib-Stifte ist auch im Computer-Zeitalter noch Verlass. Das Schreibgeräte-Sortiment federt beim fränkischen Hersteller Schwan Stabilo Einbußen im Outdoor-Sektor und bei der Kosmetik ab.

Drei Unternehmensbereiche hat das fränkische Traditionsunternehmen Schwan Stabilo - Stifte zum Schreiben, Stifte zum Schminken und eine Outdoorsparte, in der vom Wanderrucksack bis zur Lawinensonde eine ziemliche Angebotsbreite herrscht. Ausgerechnet bei den traditionellen Schreib-Stiften wie Leuchtmarkern und Finelinern ging es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 beim Umsatz nach oben. Die Kosmetik- und Outdoor-Produkte stießen dagegen an Grenzen und lieferten Umsatzeinbußen.

Insgesamt sanken die Einnahmen bei Schwan Stabilo über alle drei Konzernbereiche um 3,3 Prozent auf 662,5 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag am Sitz in Heroldsberg bei Nürnberg mit. Die Umsätze mit Schreibgeräten leicht auf 195,2 Millionen Euro stiegen, musste das Unternehmen vor allem bei der Kosmetik Einbußen hinnehmen. Die Umsätze in diesem mit Abstand größten Teilkonzern schrumpften um 7,4 Prozent auf 298,7 Millionen Euro.

Stabil zeigte sich ausgerechnet die Sparte Schreibgeräte - ungeachtet des Marktdrucks, der mit der Digitalisierung und der zunehmenden Nutzung von Tastaturen statt Stiften einhergeht. Kreatives Arbeiten erfolge jedoch noch immer mit Hilfe von Stiften, sagte Schwanhäußer. "Farbe hilft, Dinge zu ordnen", sagte er. Auch in der Schule seien Stifte unersetzlich, Rückgänge gebe es im Bürobedarf.

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Zweitbeliebtester Arbeitgeber Deutschlands kommt aus Franken

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Bei Schreibstiften habe Schwan Stabilo aber auch Marktanteile hinzugewonnen, sagte der Firmenchef. Ein Großteil dieser Branche wird von Franken aus gesteuert. Mit Staedtler und Faber-Castell sitzen weitere führende Stiftehersteller in unmittelbarer Nachbarschaft.

"In unseren Märkten gab es Änderungen", sagte Konzernchef Sebastian Schwanhäußer. "Menschen verändern ihr Kaufverhalten, es gibt ein größeres Bedürfnis nach Individualität." Besonders in der Kosmetiksparte habe dies die Produkte aus Franken getroffen.

Im Outdoor-Sektor, wo die Franken etwa mit Sportrucksäcken der Marke Deuter Marktführer in Europa sind, ging es um 0,6 Prozent auf 168,3 Millionen Euro nach unten. In der Outdoor-Branche habe ein gewisser Sättigungseffekt eingesetzt, sagte Schwanhäußer. "Outdoor ist nicht mehr ein Wachstumsgarant", betonte er.

Der Markt für Kosmetik bewege sich derzeit weg von der dekorativen Kosmetik, wie sie Schwan Stabilo mit drehbaren und anspitzbaren Stiften anbiete hin zu anderen Angeboten. Das Unternehmen wolle darauf reagieren und sein Portfolio erweitern, etwa mit Pudern und Wimperntusche. Der Wandel brauche Zeit. "Wir wollen nicht irgendetwas herausbringen, sondern auch den Markt voranbringen", sagte Schwanhäußer.

Stabilo Boss beschäftigt in der Gruppe insgesamt 4943 Mitarbeiter, davon 2205 in Deutschland. Angaben zum Ergebnis machte das Familienunternehmen nicht.