Schwere Unwetter wüten über Franken und der Oberpfalz

1.6.2018, 12:45 Uhr

Schwere Unwetter haben am Donnerstag ganze Landstriche unter Wasser gesetzt. In Postbauer-Heng (Landkreis Neumarkt) standen Straßen unter Wasser, die Feuerwehr musste Keller auspumpen.  Besonders stark betroffen war auch der Landkreis Tirschenreuth, erneut traf es hier die Marktgemeinde Konnersreuth. Erst vor einer Woche wälzte sich dort eine Geröll- und Schlammlawine durch den Ort.

In Oberfranken war der Landkreis Wunsiedel mit Schwerpunkt in den Gemeinden Arzberg, Schirnding, Hohenberg/Eger und Röthenbach am stärksten betroffen. Hier liefen viele Keller voll Wasser, ein Öltank schwamm auf und lief aus. Mehrere Schlammlawinen machten Straßen, unter anderem die B303, unpassierbar. Teile einer Kreisstraße wurden weggespült. Die genauen Schäden sind noch nicht bekannt und bezifferbar. Insgesamt waren 357 Feuerwehrleute im Einsatz, ferner die Straßenbauämter sowie das Wasserwirtschaftsamt. Die Aufräumarbeiten dauerten die ganze Nacht an. Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt.

Im Landkreis Bayreuth waren die Gemeinden Goldkronach, Drosendorf und Hollfeld betroffen. Hier liefen einige Keller voll Wasser und Straßen wurden überspült. In Goldkronacher Stadtteil Nemmersdorf gingen mehrere Schlammlawinen ab. Eine davon ergoß sich über den Dorfplatz.

Der Platzregen verschonte auch das Kino-Café Meisengeige am Laufer Schlagturm in Nürnberg nicht. Nach dem halbstündigen Unwetter musste die Feuerwehr anrücken und das Wasser aus dem Barbereich abpumpen.

In Forchheim und Meeder liefen bereits am Nachmittag mehrere Keller voll Wasser. Die Feuerwehren waren zum Teil die ganze Nacht im Einsatz.

Die Feuerwehr in Adelsdorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt) zu mehreren Einsätzen ausrücken, um vollgelaufene Keller auszupumpen. 

In Dietenhofen rückte die Feuerwehr zwischen 20 Uhr und zwei Uhr morgens insgesamt zu 30 Einsätzen aus. Etwa 150 Einsatzkräfte von 16 Feuerwehren waren beteiligt. Die Straßen sind wieder frei, teilte die Feuerwehr auf Nachfrage von nordbayern.de mit.

Nur stellenweise, dafür aber teils heftig wurde der Landkreis Fürth vom Unwetter an Fronleichnam heimgesucht. Regen und örtlich Hagel sorgten für überflutete Keller und Straßen. So stand in Seukendorf die Finkenstraße bis zu 20 Zentimeter unter Wasser, in Obermichelbach mussten 15, in Veitsbronn sechs Keller leergepumpt werden. In Wilhermsdorf traf es besonders den Ortsteil Altkatterbach: Hier musste die örtliche Feuerwehr wegen des Starkregens sogar im eigenen Haus zum Einsatz ran. Insgesamt waren laut Kreisbrandrat Dieter Marx zwischen 19.30 und 22.30 Uhr rund hundert Einsatzkräfte im Landkreis unterwegs, der insgesamt glimpflich davon gekommen sei. Menschen seien nicht verletzt worden, die Höhe des Sachschadens lässt sich noch nicht beziffern. 

Auch über der Region Gunzenhausen entlud sich ein Gewitter mit Starkregen. Dort rief aber ein Blitzeinschlag die Einsatzkräfte auf den Plan.

Die Unwetterfronten über Deutschland gingen am Fronleichnamstag auch am Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim nicht spurlos vorüber.

Den Anfang machte am Abend ein umgestürzter Baum, der die Feuerwehren aus Pirkach und Mausdorf beschäftigte. Fast zeitgleich musste die Feuerwehr Hagenbüchach zwei vollgelaufene Keller leer pumpen und verhindern, dass weiteres Regenwasser in die Gebäude nachfließen konnte.

Den Schwerpunkt der Einsatzserie bildeten allerdings die Ortsteile Hirschneuses und Neukatterbach der Gemeinde Neuhof/Zenn. Dort waren unter Leitung des Kreisbrandinspektors Dieter Popp am Abend die Feuerwehren aus Neuhof/Zenn, Oberfeldbrecht, Hirschneuses und Markt Erlbach mit über 50 Einsatzkräften drei Stunden lang mit überfluteten Kellern, umgestürzten Bäumen und verschmutzten Straßen beschäftigt.

An einem Einsatzort galt es wegen Wassers im Gebäude, eine pflegebedürftige Person in ein trockenes Domizil zu verlegen. Zur Unterstützung des Einsatzleiters und der Koordinierung der Einsätze wurde die UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung) nach Neuhof/Zenn beordert. 

Der Artikel wurde um 12.45 Uhr aktualisiert.


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