Silvesternacht in Franken: Viele Brände und ein Baugruben-Unfall

1.1.2020, 15:23 Uhr
Achtung, Glatteis! Bei einem Einsatz im Landkreis Bamberg hatte die Feuerwehr nicht nur mit den Flammen zu kämpfen.

© NEWS5 / Merzbach Achtung, Glatteis! Bei einem Einsatz im Landkreis Bamberg hatte die Feuerwehr nicht nur mit den Flammen zu kämpfen.

In einer ersten vorläufigen Bilanz sprach die Polizei Mittelfranken von einem "normalen Einsatzablauf ohne größere Störungen". In Nürnberg rückte die Feuerwehr nach eigenen Angaben in der Silvesternacht zu mehr als 100 Einsätzen aus. Durch Raketen gingen zwei Balkone in Flammen auf. "Außerdem brannten vor allem Müllcontainer, Hecken und ein Auto", teilte die Feuerwehr mit. (Die gesamte Bilanz aus Nürnberg lesen Sie hier.)

In einem Keller in der Erlanger Schubertstraße zündete ein Mann gegen 0.45 Uhr eine Rakete. Beim Abschuss fiel die am Boden stehende Glasflasche um, der Feuerwerkskörper durchschlug daraufhin ein Kellerfenster eines Mehrfamilienhauses und setzte ein Kellerabteil in Brand.

Landkreis Ansbach: Fünf Verletzte bei Brand

Ein weiterer Brand ereignete sich gegen 1 Uhr in Vestenbergsgreuth (Landkreis Erlangen-Höchstadt). Aus noch nicht geklärter Ursache geriet die Rückseite einer Garage eines Einfamilienhauses in Brand. Beim Versuch den Brand vor dem Eintreffen der Feuerwehr selbst zu löschen, erlitten der 51-jährige Hausbesitzer und seine 20-jährige Tochter eine Rauchgasvergiftung und mussten in einem Krankenhaus behandelt werden.

In Windsbach im Landkreis Ansbach sind in der Silvesternacht fünf Menschen beim Brand einer Dachgeschosswohnung verletzt worden. "Alle erlitten Rauchgasvergiftungen, zwei kamen stationär ins Krankenhaus", sagte ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen. Die weiteren Bewohner des dreistöckigen Wohnhauses brachten sich rechtzeitig in Sicherheit. Den Schaden schätzte die Polizei auf mindestens 500.000 Euro. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler haben Feuerwerkskörper den Brand verursacht.

Oberfranken: Balkonbrand in Bamberg

Raketen gelten auch als mögliche Ursache für einen Brand in Oberfranken. An Neujahr kurz nach Mitternacht loderten aus einem Mehrfamilienhaus in Lichtenfels Flammen. "Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wurde zuerst lediglich Rauch aus dem Dachstuhl festgestellt, innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich daraus jedoch ein Vollbrand", hieß es von der Polizei. Rund 100 Feuerwehrleute brachten den Brand unter Kontrolle, verletzt wurde niemand.

Kurz vor Mitternacht bemerkte ein Mann in der Siemensstraße in Bamberg einen Brand auf dem Balkon eines Nachbarn. Da dieser nicht vor Ort war, brach der Anwohner die Wohnungstür auf und löschte den Brand an der Fassade. Hierbei zog er sich eine leichte Rauchgasvergiftung zu, welche behandelt werden musste. An der Fassade entstand ein Schaden von etwa 20.000 Euro. Laut Zeugenhinweisen wurden vor dem Brand Raketen vor dem Haus gezündet. Außerdem sollen auch Böller von einem Balkon geworfen worden sein.

Wenige Stunden zuvor musste die Polizei Bamberg zum Kaufland-Parklatz in die Forchheimer Straße ausrücken. Dort wurde ein Auto durch einen Feuerwerkskörper in Brand gesetzt.

Gegen 3 Uhr musste die Feuerwehr nach Burgebrach (Landkreis Bamberg) ausrücken. Dort stand der Dachstuhl einer Scheune in Flammen. Vor Ort kämpften die rund 100 Einsatzkräfte nicht nur gegen die Flammen, sondern auch gegen Glätte. Bei minus fünf Grad gefror das Löschwasser am Boden, so dass die Feuerwehrleute Salz einsetzen mussten. Verletzt wurde niemand.

Den Neujahrsmorgen verbrachte ein Mann aus Coburg im Krankenhaus. Der 55-Jährige war laut Polizei betrunken und wollte von einem Garagendach aus Raketen zünden. Doch das ging gehörig schief. Aus knapp drei Metern Höhe krachte er mit dem Rücken auf dem Boden. Der Rettungsdienst stellte allerdings nur leichtere Verletzungen und Prellungen fest, vorsorglich wurde der Mann ins Klinikum Coburg gebracht.

Oberpfalz: Mit 1,84 Promille in die Baugrube

Am Neujahrsmorgen ist ein stark betrunkener Autofahrer in der Oberpfalz mit seinem Wagen in eine Baugrube gefahren. Der 35-Jährige durchbrach in Kümmersbruck (Landkreis Amberg-Sulzbach) einen Bauzaun und landete etwa eineinhalb Meter tiefer, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Die Blutentnahme ergab, dass der Mann 1,84 Promille Alkohol intus hatte. Einen Führerschein hatte der 35-Jährige nicht. Er überstand den Unfall mit einer leichten Verletzung an der Hand. Den Angaben zufolge entstand ein niedriger vierstelliger Schaden.

Mindestens eine Viertelmillion Euro Schaden ist nach Polizeiangaben in der Neujahrsnacht beim Brand eines Restaurants in Waldmünchen (Landkreis Cham) entstanden. Von einem Anbau aus hätten die Flammen auf das Gebäude übergegriffen, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Dieses sei stark beschädigt worden. Menschen wurden nicht verletzt. Die Brandursache war zunächst unklar.

Unterfranken: 80-Jährige schwebt in Lebensgefahr

Beim Brand eines Wohnhauses in Unterfranken am Neujahrsmorgen hat eine 80-Jährige lebensgefährliche Verletzungen erlitten. "Als die Feuerwehr gegen 04.30 Uhr bei dem Wohnhaus in Goldbach (Landkreis Aschaffenburg) eintraf, schlugen aus mehreren Fenstern Flammen", teilte die Polizei mit. Feuerwehrleute mit Atemschutz brachten die Seniorin aus der Wohnung im Erdgeschoss ins Freie. Sie kam ins Krankenhaus. Nach Angaben der Polizei verstarb die Frau später in der Klinik. Zwei weitere Menschen wurden leicht verletzt. Zur Brandursache ermittelt die Kriminalpolizei. Nicht ausgeschlossen sei, dass das Feuer durch Böller oder Raketen verursacht wurde, hieß es. Der Schaden beträgt nach Schätzung der Beamten mindestens 100.000 Euro.

Der Artikel wurde um 15.20 Uhr aktualisiert


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