Smudo und Laschet werben: Kommen wir mit der App Luca schneller aus dem Lockdown?

1.3.2021, 16:16 Uhr
Der Musiker Smudo wirbt für die App Luca.

© Jürgen Heinrich via www.imago-images.de, imago images/Jürgen Heinrich Der Musiker Smudo wirbt für die App Luca.

"Wir haben den Feuerlöscher da, er ist fertig und er ist jetzt zu benutzen": Mit diesem Satz ließ der Musiker Smudo von den Fantastischen Vier am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will" aufhorchen.

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Die Band hat zusammen mit dem Berliner Startup neXenio die App Luca entwickelt, die - davon sind die Macher überzeugt - frühzeitige Öffnungen in Gastronomie und Kultur und damit ein schnelleres Lockdown-Ende möglich machen kann. neXenio ist eine Ausgründung des Hasso-Plattner-Instituts, das vom gleichnamigen SAP-Aufsichtsratsvorsitzenden gegründet wurde.


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Das überzeugte nicht nur Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), der vergangene Woche in Düsseldorf vor Journalisten für die App warb, sondern offenbar auch die Zuschauer von "Anne Will".

Luca: Was verspricht die neue Corona-App?

Denn schon kurz nach Smudos markanten Worten, war die App wegen zu vieler Downloads vorübergehend lahmgelegt, wie die Macher auf Twitter schrieben. "Wow, wir sind überwältigt. Das waren etwas viele Downloads in sehr kurzer Zeit."

Den Angaben im Google Play Store zufolge wurde Luca bereits über 100.000 mal heruntergeladen. Daraus lässt sich ableiten, dass die App zwischen 100.000 mal und 500.000 mal auf Android-Handys installiert wurde.


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Doch was verspricht die neue Hype-App? Die Idee ist, den Aufwand zur Nachverfolgung von Kontakten bei Freunden und im Büro, aber vor allem bei Restaurant- und Konzertbesuchen sowie beim Einkaufen in Geschäften für die Gesundheitsämter deutlich zu reduzieren.

Der App-Nutzer scannt dafür mit der App am Eingang beispielsweise eines Restaurants einen QR-Code. Der Besucher ist nun eingecheckt. Wird später ein Besucher positiv getestet, wird man direkt benachrichtigt.

Neben der Corona-Warn-App des RKI soll auch die App Luca bei der Virus-Eindämmung helfen.

Neben der Corona-Warn-App des RKI soll auch die App Luca bei der Virus-Eindämmung helfen. © Kay Nietfeld, dpa

Luca soll Kontaktverfolgung so einfach wie möglich machen

Außerdem kann man seine eigene Kontakthistorie über die App dem zuständigen Gesundheitsamt zur Verfügung stellen, damit die Behörde mögliche Infektionsketten gezielt unterbrechen kann. Die Daten werden verschlüsselt versendet und können laut der Betreiberfirma nur von den Gesundheitsämtern ausgelesen werden.


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Das umständliche Ausfüllen von Zetteln, die oft mit falschen oder unleserlichen Kontaktadressen ausgefüllt wurden, wäre damit Geschichte.

Es gehe nicht nur darum, Gastronomie und Events wieder zu ermöglichen, so Patrick Henning, CEO der Entwicklerfirma neXenio gegenüber dem NDR. Die App könne überall, wo Menschen aufeinandertreffen, helfen - etwa im öffentlichen Nahverkehr, in Pflegeheimen oder im Büro.

Luca-App ist in Norddeutschland bereits im Einsatz

Nötig ist die App der Ansicht Smudos nach, weil die Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts "nicht so erfolgreich" sei wie gewünscht. Durch Luca könne die Kontaktverfolgung schnell Fahrt auf nehmen.

Auf der Insel Sylt ist die App bereits bei rund 200 Betrieben im Einsatz. Auch Kiel, Schwerin und Rostock setzen auf Luca. Um die App sinnvoll nutzen zu können, ist es unerlässlich, dass so viele Gesundheitsämter kooperieren und die zur Verfügung gestellten Daten auswerten können.

Ob Ihr zuständiges Gesundheitsamt die Partnerschaft bereits eingegangen ist, können Sie auf der Luca-Website überprüfen.

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