"Wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann ja"

Söders Tochter liebäugelt mit der Politik - und spricht über ihren Vater

23.12.2021, 09:52 Uhr
Die Tochter von Bayerns Ministerpräsidenten Söder, Gloria-Sophie Burkandt, taucht immer wieder in der Öffentlichkeit auf - hier bei der "Wiesn Charity Night" in München. 

© Felix Hörhager/dpa Die Tochter von Bayerns Ministerpräsidenten Söder, Gloria-Sophie Burkandt, taucht immer wieder in der Öffentlichkeit auf - hier bei der "Wiesn Charity Night" in München. 

Im Mai geriet Gloria-Sophie Burkandt das erste Mal in die Schlagzeilen. Es war der zweite Corona-Frühling der Pandemie, das Auswärtige Amt warnte vor Urlaub im Ausland - und es tauchten Fotos ausgerechnet von Markus Söders Tochter in Monaco auf. "Ich wünsche allen einfach einen schönen Urlaub", sagte der CSU-Chef damals angesprochen auf die Bilder seiner Tochter. Eine Affäre, die wohl nie eine war, hat er damit abgebügelt.

Seitdem interessiert sich Deutschland aber für Söders Tochter. Sie modelt, spricht auf ihrem Instagram-Account immer wieder über Politik, ist Stammgast in Mailand und Paris. Erst kürzlich erlebte sie wegen des strengen Corona-Kurses ihres Vaters eine Hasswelle auf Instagram.

Jetzt spricht Burkandt in einem neuen Interview mit dem Zeit-Magazin unter anderem über ihre Kindheit mit Markus Söder. "Das war mir schon früh bewusst, dass er ein bisschen berühmter ist", sagt die 23-Jährige. "Spätestens als ich mitbekommen habe, dass ihn Leute auf der Straße erkannt haben, wenn wir unterwegs waren. In München sind die Leute auch auf einen zugegangen, anders als in Nürnberg, da wird man in Ruhe gelassen." Aufgewachsen, das betont die Fränkin aber, sei sie mit ihrer Mutter, deren Namen sie auch trägt.

"Promi der Prominenz wegen, das ist für mich mit dumm gleichzusetzen"

Dass ihre Modeltätigkeit in die Öffentlichkeit geriet, sei "eher Zufall" gewesen, sagt sie. Ein Boulevardmedium habe das entdeckt, auf den schnellen Ruhm ist sie aber nicht aus, sagt Burkandt dem Zeit-Magazin. "Ich finde es furchtbar, wenn man sagt, man möchte Promi aus Prinzip werden. Promi der Prominenz wegen, das ist für mich schon mit dumm gleichzusetzen."

Stattdessen liebäugelt die junge Frau auch mit der Politik. Ob sie sich selbst ein Amt vorstellen könne? "Wenn alles gut läuft und sich die Möglichkeit ergibt, dann ja", sagt Burkandt. "Aber nicht, solange meine Familie in der Politik ist. Außerdem gibt es genug junge, politische Talente."

Söder und die Politik? "Ich kenne seine Meinung ja schon"

Inhaltlich, das liest sich zwischen den Zeilen des Zeit-Interviews, grenzt sie sich von der Politik ihres Vaters ab. Zumindest teilweise. Statt über die bayerische Heimat spricht sie gern über Europa, den "New Green Deal", die weite Welt. "Die EU ist eine so große Chance mit Blick auf die Wirtschaft. Dieses Thema will ich voranbringen", sagt sie. Oder: "Meine Generation könnte auch noch mehr mitwirken in der Politik. Nur zu kritisieren reicht nicht."

Auch deshalb spricht sie mit ihrem Vater nur selten über Politik. "Ich kenne seine Meinungen ja schon, die muss ich dann nicht noch mal hören."

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