Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Toten in Würzburger Pflegeheim

7.4.2020, 13:45 Uhr
Im Seniorenheim St. Nikolaus in Würzburg sind bislang 22 mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierte Bewohner gestorben.

© HMB Media / Patty Varasano / imago images Im Seniorenheim St. Nikolaus in Würzburg sind bislang 22 mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierte Bewohner gestorben.

Untersucht werde, ob gegen Hygienevorschriften verstoßen wurde, sagte Staatsanwalt Thorsten Seebach am Dienstag auf Anfrage. Als möglicher Anfangsverdacht komme fahrlässige Tötung oder fahrlässige Körperverletzung in Betracht. Es gebe aber bislang keine Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten, sagte Seebach. Die Behörde ermittele von Amts wegen. Es lägen keine Anzeigen von Angehörigen der Verstorbenen vor.


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In der Senioreneinrichtung in Trägerschaft der Bürgerspitalstiftung sind bislang 22 mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierte Bewohner gestorben. Sie waren nach Angaben des Heims alle über 80 Jahre alt und hatten Vorerkrankungen. Insgesamt leben rund 160 alte Menschen in dem Heim. Wegen des hohen Anteils an positiv auf das Virus getesteten Bewohnern war auch eine Evakuierung der Einrichtung erwogen worden.


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In einem weiteren Würzburger Seniorenheim in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) starben bisher zwölf Bewohner nach einer Infektion mit dem neuartigen Virus. Bei diesen Todesfällen werde noch abgewogen, ob Vorermittlungen angezeigt seien, sagte Seebach.

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