Stadt: "Jeder Nürnberger kann sich heuer impfen lassen"

15.1.2021, 19:01 Uhr
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© Patrick Pleul/dpa

Die Impfteams haben bislang 6500 Dosen in Nürnberg eingesetzt, bis 5. Februar werden weitere 14.000 Einheiten erwartet. Schwerpunktmäßig werden zunächst 6300 Bewohner von Seniorenheimen und weiteren stationären Pflegeeinrichtungen und 4700 Mitarbeiter versorgt.

Allerdings gibt es weitere 30.000 Frauen und Männer im Stadtgebiet, die über 80 Jahre alt sind und noch zuhause wohnen. Weil sie in ihren eigenen vier Wänden leben, wird ihre Möglichkeit, sich zu schützen, höher eingeschätzt als bei Heimbewohnern.

Brief vom Oberbürgermeister

Dieser Personenkreis erhielt von Oberbürgermeister Markus König einen Brief, in dem er detailliert über den Impfablauf aufgeklärt wird. In einem weiteren Schreiben werden die Betroffenen demnächst zur Vereinbarung eines Impftermins eingeladen. Begonnen wird mit Nürnberger(innen), die älter als 90 Jahre sind. Die Senioren können sich dann telefonisch oder online anmelden. Sie bekommen den Covid-Schutz im Impfzentrum, drei Wochen später wird die zweite Dosis gespritzt. Der volle Impfschutz tritt laut wissenschaftlichen Studien eine Woche nach der zweiten Impfung ein, teilt die Stadt mit.

Doch zur höchsten Priorität gehören nicht nur die Hochbetagten und ihre Pflegekräfte sowie Behinderten-Einrichtungen, sondern auch Personal in Krankenhäusern, Rettungsdienste und ambulante Pflegeeinrichtungen. Auch sie mussten mit den bislang lediglich 6500 Impfdosen versorgt werden. Die Bilanz: 3000 gingen an die Kliniken, 1000 an das Impfzentrum und 2500 an die Seniorenheime.

Plan der Stadt

Die Stadtverwaltung rechnet mit rund 60.000 Personen, die in Nürnberg zur höchsten Prioritätsstufe zählen. Wenn die Impfwilligen aus diesem Kreis versorgt sind, kommt die nächste Gruppe dran. Zu ihr gehören etwa 45.000 Menschen die zwischen 70 und 79 Jahren alt sind. Außerdem sind Polizisten und Ordnungskräfte, Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen und Schwangeren sowie weitere Menschen in Behinderten-Einrichtungen, Obdachlosen-Unterkünften und Asylheimen vorgesehen.

Als dritte Gruppe schließen sich rund 58.000 Frauen und Männer an, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Auch Personen mit Vorerkrankungen wie etwa Adipositas, Leber- und Nierenleiden, Krebs oder Herzinsuffizienz gehören dazu. Vorgesehen sind unter anderem auch Lehrer, Erzieher, Feuerwehrkräfte, Sozialarbeiter und Beschäftigte im Einzelhandel.

Neuer Impfstoff eingetroffen

Vermutlich ab Mai oder Juni, so schätzt die Stadtverwaltung, kommen Bürger(innen) unter 59 Jahren dran. Sie könnten sich dann wohl auch bei niedergelassenen Ärzten impfen lassen.

Die Versorgung mit den neu entwickelten Impfstoffen verläuft zwar noch sehr schleppend. Doch neben BioNTech/Pfizer sind jetzt die ersten Chargen von Moderna/Lonza eingetroffen und verimpft worden. Im Frühjahr kommt dann mit AstraZeneca ein dritter Impfstoff dazu.

Ein "normaler Sommer"?

Oberbürgermeister Marcus König appelliert an die Bevölkerung: "Sie müssen nicht befürchten, den Anmeldezeitpunkt zu verpassen. Sie erhalten von uns alle Einzelheiten schriftlich. " Gesundheitsreferentin Britta Walthelm will Hoffnung verbreiten: "Unser Ziel ist es, dass unsere Stadt im Sommer 2021 wieder in Richtung einer Alltags-Normalität gelangt, um die warmen Tage vielleicht wieder unbeschwert in urbanem Grün genießen zu können."

Das Info-Telefon des Nürnberger Impfzentrums ist montags bis freitags von 8 Uhr bis 18 Uhr besetzt. Dort kann man zwar keine Impftermine vereinbaren, doch allgemeine Fragen zum Ablauf der Impfung, zum Zeitaufwand oder zur Erreichbarkeit des Impfzentrums in der NürnbergMesse stellen. Die Nummer lautet: (0911) 14 89 82 40.

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