Stadtrat Bamberg: Corona bereitet trotz Entspannung weiterhin Sorgen

30.5.2020, 20:00 Uhr
Stadtrat Bamberg: Corona bereitet trotz Entspannung weiterhin Sorgen

© Nicolas Armer/dpa

1,5 Millionen Euro für die Unternehmen in Form eines Rettungsschirms, eine von der Stadt initiierte Nachbarschaftshilfe und eine kostenlose Freischrankflächenvergrößerung: Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) wollte in der Stadtratssitzung keine Zweifel aufkommen lassen, dass die Stadt Bamberg mit allen Mitteln gegen die Corona-Krise ankämpft.


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Wirtschaftliche Krise hält an

In der vergangenen Woche verzeichnete die Stadt sechs Neuinfektionen mit dem Corona-Virus – damit liegt Bamberg deutlich unter dem neuen Grenzwert von 35 Neuinfektionen, ab dem lokale Beschränkungen notwendig sind. Doch auch wenn die Gefahr der Pandemie von Tag zu Tag zu schwinden scheint, bleibt die Situation angespannt. Aus der Sicht der Stadt hat besonders der öffentliche Nahverkehr immer noch schwer zu kämpfen: Nach Angaben von Andreas Starke liegt die Auslastung in den Bussen bei lediglich einem Drittel. „Eine Verbesserung setzt jedoch langsam ein“, so Starke.

Stadtrat Bamberg: Corona bereitet trotz Entspannung weiterhin Sorgen

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Starke untermauerte die wirtschaftliche Krise mit weiteren Zahlen: In der Stadt sind 1852 Arbeitslose gemeldet. Das bedeutet ein Plus von 350 im Vergleich zum Vorjahr. 1200 Betriebe mit über 14.000 Mitarbeitern haben Kurzarbeit angemeldet. Klaus Stieringer, SPD-Fraktionsvorsitzender, warnt vor den Folgen der Krise: „Wir müssen davon ausgehen, dass sich das Stadtbild ändern wird. Viele Unternehmen stehen gerade vor dem Abgrund. Der Kampf geht weiter.“

Festlegung der Fraktionen verschoben

Indes steht der Einführung des 365-Euro-Tickets nun nichts mehr im Wege. Schüler und Auszubildende können ab dem ersten September den kompletten öffentlichen Nahverkehr des VGN nutzen. Zwei Drittel der Kosten übernimmt der Freistaat, ein Drittel die Stadt Bamberg.

Die endgültige Festlegung der Fraktionen erfolgt erst in der nächsten Sitzung. Die Grünen, Volt und die ÖDP wollen eine Fraktion bilden. Zusammen mit der SPD kommen diese Parteien auf die Hälfte der Sitze 44 Sitze. Die Kooperation dieser vier Parteien besitzt damit keine absolute Mehrheit. Die Opposition versucht ebenfalls die Kräfte zu bündeln. Die Bamberger Linke Liste und „die Partei“ wollen zusammenarbeiten. FDP, Freie Wähler und der Bamberger Bürger Block streben auch eine gemeinsame Fraktion an.

Bamberg will sein Weltkulturerbe weiter pflegen

Darüber hinaus erhielt Christian Lange den Titel des „Altbürgermeisters“. Der ehemalige CSU-Vorsitzende regierte in der vergangenen Periode als zweiter Bürgermeister an der Seite von Andreas Starke. „Ich habe gerade im kulturellen Bereich nicht alle Projekte anpacken oder zu Ende bringen können. Ich hätte gerne weiter gemacht“, so Lange. Nichtsdestotrotz werde er seine Nachfolger unterstützen.

In der konstituierenden Sitzung vor etwa vier Wochen wählte der Stadtrat Jonas Glüsenkamp (Grünes Bamberg) zum zweiten sowie Roland Metzner (SPD) zum dritten Bürgermeister. Bamberg darf sich seit 26 Jahren Weltkulturerbe-Stadt nennen.

Damit dieses Erbe weiter gepflegt wird, beauftragte der Stadtrat 2014 einen neuen Managementplan. Jener Plan, den Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe, federführend entwickelte, erhielt eine Menge Beifall von allen Stadträten.

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