Sternschnuppenschauer: Höhepunkt der Perseiden am Mittwoch

12.8.2020, 13:18 Uhr
Der August ist seit jeher bekannt für besondere Sternschnuppenschauer. Auch in den kommenden Tagen huschen zahlreiche verglühende Himmelskörper über den Nachthimmel.

© Patrick Pleul/zb/dpa Der August ist seit jeher bekannt für besondere Sternschnuppenschauer. Auch in den kommenden Tagen huschen zahlreiche verglühende Himmelskörper über den Nachthimmel.

Die Sternwarte ist derzeit Corona-bedingt noch geschlossen. Wer sich in einer sternenklaren Nacht aber auf die Suche nach Sternschnuppen am Sternenhimmel machen will, der braucht auch gar keine besondere technische Ausrüstung. "Was man aber braucht, ist Zeit", sagt Matthias Gräter von der Sternwarte.

100 Sternschnuppen pro Stunde

Matthias Gräter von der Sternwarte Nürnberg. 

Matthias Gräter von der Sternwarte Nürnberg.  © Foto: Michael Matejka

Ein paar Perseiden konnten in den letzten Tagen bereits bewundert werden - der Höhepunkt des Sternschnuppenstroms wird für alle Himmelsgucker und Hobbyastronomen allerdings diese Woche, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (12.8 auf 13.8) erreicht. "In den Nächten wird es bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde geben", sagt Gräter. Zumindest dann, wenn das Wetter mitspielt und Wolken den Sternenbeobachtern nicht einen Strich durch die Rechnung machen.

Laut wetterochs kann es in der Region in den nächsten Tagen gelegentlich zu Schauern und Gewittern kommen, Hauptgewitterzeit sei, wie derzeit üblich, der Nachmittag. In den späten Abendstunden könnte der Himmel also wieder aufklaren.

Nur: In welche Richtung soll man denn nun am besten schauen? "Das ist ganz egal", sagt Matthias Gräter von der Nürnberger Sternwarte. Die Sternschnuppen verglühen zwar im Sternbild Perseus, treten aber überall in die Erdatmosphäre ein. "Am besten einfach den Blick über den Sternenhimmel schweifen lassen."

Die Sternschnuppen scheinen zwar dem Sternbild Perseus zu entspringen, die wahre Ursache liegt jedoch an anderer Stelle: Auf ihrer Bahn um die Sonne fliegt die Erde durch eine Wolke kleiner Kometentrümmerteilchen, die der Komet 109P/Swift-Tuttle auf seiner Bahn hinterlassen hat. Er wurde 1862 von Lewis Swift und Horace Tuttle unabhängig voneinander entdeckt. Für seine Reise um die Sonne benötigt er rund 133 Jahre. Das nächste Mal wird der Komet nach Astronomenberechnung im Jahr 2126 sichtbar sein. Mit 60 Kilometern pro Sekunde, das sind 216 000 Kilometer pro Stunde, sind die Perseiden recht schnell. Helle Objekte, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln, sind keine Seltenheit.

Doch wo hat man freie Sicht auf das Spektakel? "Am besten sucht man sich dafür einen Platz außerhalb der Stadt", rät Gräter. Das Licht in den Städten störe nur bei der Suche, ein Platz auf einer Anhöhe erleichtert zudem die Suche nach Sternschnuppen ungemein. Gräters Tipps in Nürnberg: Rechenbergpark, Platnersberg, Burgberg - oder eben gleich das Walberla in der Fränkischen Schweiz. Am besten nimmt man sich auch eine Decke mit. Denn: "Je später die Nacht, desto besser stehen die Chancen." Ein Fernglas oder Fernrohr hilft beim Beobachten übrigens nur wenig, da sie das Gesichtsfeld einschränken. Erfolgreicher ist die Suche mit dem bloßen Auge.

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