Störung: Auf der Gräfenbergbahn ging nichts mehr

20.7.2020, 12:11 Uhr
Die Gräfenbergbahn ist seit vielen Jahren anfällig für Pannen. Foto: Rolf Riedel

Die Gräfenbergbahn ist seit vielen Jahren anfällig für Pannen. Foto: Rolf Riedel

Die Fahrgäste der Gräfenbergbahn sind Kummer gewohnt. Immer wieder kommt es auf der rund 28 Kilometer langen Strecke zu Pannen, Verspätungen und Zugausfällen. So war es auch wieder an diesem Wochenende. Nach Angaben eines Bahnsprechers musste der Zugverkehr am Samstagvormittag eingestellt werden. Stattdessen gab es Ersatzverkehr.

Der Grund: Das Stellwerk funktionierte nicht mehr, nachdem eine Rechnerkomponente ausgefallen war. Die Suche nach einem Ersatzteil erwies sich als schwierig, zumal am Wochenende. Laut des Sprechers handelt es sich bei dem Stellwerk um ein "Unikat" aus den 1980er Jahren, was die Sache für die Techniker nicht einfacher machte. Vom heutigen Montag an soll der Verkehr auf der Schiene vom frühen Nachmittag an aber wieder rollen.

Neues Investitionsprogramm

Erst vor wenigen Tagen gab es eine positive Meldung für die Nebenstrecke zwischen Nürnberg und Gräfenberg in Oberfranken. Die Deutsche Bahn investiert bis 2029 insgesamt 436 Millionen Euro, um die bayerische Schieneninfrastruktur leistungsfähiger zu machen. Profitieren wird auch die Gräfenbergbahn von dem Förderprogramm, das unter der Kategorie "Streckenertüchtigungen und -beschleunigungen" in einer Mitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr genannt wird.

Die Deutsche Bahn arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit einem Stufenkonzept daran, den Verkehr auf der Gräfenbergbahn zuverlässiger zu machen. Ziel ist vor allem auch die Beseitigung von Bahnübergängen und langfristig auch die Errichtung eines modernen elektronischen Stellwerks (ESTW).

Mit einer Petition wurde im Oktober letzten Jahres die Generalsanierung und Elektrifizierung der Strecke gefordert. Einen Fahrdraht für die Züge wird es dort aber nicht geben.

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