Strahlendes Himmelsspektakel: Komet "Neowise" zieht über Franken

8.7.2020, 15:09 Uhr
In den frühen Morgenstunden ist "Neowise" Anfang Juli am besten zu sehen.

© MARK GSTADER In den frühen Morgenstunden ist "Neowise" Anfang Juli am besten zu sehen.

Um dieses Bild zu schießen, ist der Fürther Hobby-Fotograf Mark Gstader extra um drei Uhr morgens aufgestanden. Gegen halb vier drückte er in der Nähe des Fürther Ortsteils Sack auf den Auslöser. "Durch den Dreiviertel-Mond hat man gerade eigentlich keine so guten Sichtbedingungen", sagt der 22-Jährige. "Der Komet ist aber so hell, dass sogar der Schweif in der Dämmerung gut erkennbar blieb."

Momentan ist der Komet so gut sichtbar, dass man ihn mit bloßem Auge beobachten kann. Der imposante Leuchtball zieht noch den kompletten Monat über den fränkischen Horizont. Für bessere Sicht hilft ein Fernglas, im besten Fall mit großem Objektivdurchmesser, dann kann man vor allem den hellen Schweif noch besser sehen. Bis zum 12. Juli empfiehlt die Sternwarte Hof, den aufsteigenden Himmelskörper zwischen drei und vier Uhr morgens in den Blick zu nehmen. Dafür braucht man freie Sicht auf den Horizont, Bäume oder Häuser in der Nähe sind nicht zu empfehlen. "Neowise" geht im Nordosten auf und bewegt sich dann in Richtung Westen.

Ab Mitte Juli senkt sich seine Bahn ab, dann sind die Abendstunden der bessere Zeitraum für eine Beobachtung. Auf seinem Weg bewegt sich der Komet immer weiter von der Sonne weg, wodurch er aller Voraussicht nach mit der Zeit schwächer wird. "Neowise" wurde erst vor wenigen Monaten entdeckt, am 27. März erfasste das Weltraumteleskop WISE den strahlenden Brocken. Sein kompletter Name lautet C/2020 F3. Wer in den kommenden Nächten keinen Blick auf ihn erhascht, hat seine Chance erst einmal vertan: "Neowise" zeigt sich erst in mehreren tausend Jahren wieder.

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