"Stunde der Gartenvögel": LBV ruft Bürger zur Vogelbeobachtung auf

6.5.2020, 13:18 Uhr
Die Artenschützer interessiert dieses Jahr vor allem, wie stark die bayerischen Bestände der Blaumeise unter einer in Deutschland vor kurzem neu entdeckten Vogelkrankheit leiden.

© Patrick Pleul, NN Die Artenschützer interessiert dieses Jahr vor allem, wie stark die bayerischen Bestände der Blaumeise unter einer in Deutschland vor kurzem neu entdeckten Vogelkrankheit leiden.

Wer durch das Zuhause-bleiben in der Corona-Krise etwas über die Vogelwelt vor seiner Haustüre gelernt hat, kann seine Beobachtungen nun endlich an den LBV loswerden und bei der 'Stunde der Gartenvögel' einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaft leisten", schreibt das Landesamt für Vogelschutz in Hilpoltstein.

Die Artenschützer interessiert dieses Jahr vor allem, wie stark die bayerischen Bestände der Blaumeise unter einer in Deutschland vor kurzem neu entdeckten Vogelkrankheit leiden und wie stark die Meisenart im Freistaat überhaupt betroffen ist. "Leider erliegen in diesem Frühjahr viele der kleinen Vögel mit dem blau-gelben Federkleid dem für Meisen meist tödlichen Erreger Suttonella ornithocola. Der beliebte Gartenvogel steht heuer deshalb auch besonders im Blickpunkt der Zählung", so der Vorsitzende des LBV, Norbert Schäffer.


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Bisher könne die Experten nur spekulieren, wie sich der neue Erreger langfristig auf den Bestand auswirkt. "Im besten Fall können die überlebenden Meisen in diesem Jahr besonders erfolgreich brüten, da sie weniger Konkurrenz haben als normalerweise", hofft Schäffer. Im schlechten Fall könne der Bestand nachhaltig beeinträchtigt werden.

Mit dem Aufruf zur Vogelbeobachtung erhofft sich der LBV nun Daten, die die Experten mit denen aus vom neuen Erreger besonders betroffenen Gebieten, vergleichen können. Bei der Meldeaktion zum Blaumeisensterben wurden LBV und NABU bereits über 1.500 Verdachtsfälle von toten oder kranken Blaumeisen in Bayern gemeldet.

Für die nun anstehende Aktion hofft der LBV darauf, dass sich durch das Coronavirus in diesem Jahr noch mehr Menschen als sonst beteiligen: Viele Menschen hätten in den letzten Wochen mit Ausgangsbeschränkungen den Wert der Natur in ihrer unmittelbaren Nähe neu schätzen gelernt. Gartenvögel wie Blau- oder Kohlmeise haben dabei in diesem Frühling sicherlich deutlich mehr Aufmerksamkeit erfahren als in anderen Jahren. "Wir freuen uns, wenn sich das gestiegene Interesse an der Natur vor der Haustüre in einer besonders regen Beteiligung an der Vogelzählung niederschlägt", so Schäffer. Der LBV-Artenschützer rät: "Wer mehr Natur in seinem Umfeld erleben und Gartenvögeln helfen möchte, sollte seinen Hof oder Garten zum Mini-Naturschutzgebiet aufrüsten."

Im vergangenen Jahr hatten im Freistaat knapp 12.000 Menschen bei der "Stunde der Gartenvögel" mitgezählt und Beobachtungszahlen von insgesamt mehr als 265.000 Vögeln aus über 8.000 Gärten gemeldet. Gemeinsam mit der Schwesteraktion, der "Stunde der Wintervögel", handele es sich laut LBV damit um Deutschlands größte bürgerwissenschaftliche Mitmach-Aktion.

Und so funktioniert es: Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können am besten online gemeldet werden. Die Aktion läuft vom 8. bis zum 10. Mai.


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