Sturmtief Yulia sorgt für zahlreiche Einsätze in der Region

24.2.2020, 10:44 Uhr
Sturmtief Yulia sorgte in ganz Deutschland für Feuerwehreinsätze.

© Julian Buchner, dpa Sturmtief Yulia sorgte in ganz Deutschland für Feuerwehreinsätze.

Die Auswirkungen von Sturmtief "Yulia" haben Feuerwehr und Polizei in Teilen Bayerns auf Trab gehalten. In Oberfranken mussten die Einsatzkräfte am Sonntag in rund 90 Fällen unwetterbedingt ausrücken, wie die Polizei mitteilte. Es seien Bäume entwurzelt, Bauzäune umgeworfen und Verkehrsschilder umgeweht worden. Auf der A9 wehte außerdem eine Böe ein Auto samt Anhänger um. Das Gespann kam schließlich entgegen der Fahrtrichtung auf dem Standstreifen zum Liegen. Bei der Unfallaufnahme stellten die Beamten fest, dass der Fahrer nur im Besitz der Fahrerlaubnis der Klasse B für war. Deshalb laufen nun die Ermittlungen gegen den Fahrer.

Insgesamt sei es aber ruhiger gewesen als bei dem Sturm "Sabine" vor wenigen Wochen. In Mittelfranken stellte die Polizei umgefallene Dixi-Klos und mobile Ampeln wieder auf.

Umgestürzte Bäume sorgen für mehrere Unfälle

Auf der Autobahn 70 zwischen Stadelhofen und Schirradorf stürzte ein Baum auf die Fahrbahn in Richtung Bayreuth. Die Straße wurde vorübergehend komplett gesperrt. Insgesamt seien neun Fahrzeuge an der Karambolage beteiligt gewesen. Verletzt wurde niemand. Insgesamt verzeichnet die Einsatzzentrale der Polizei in Oberfranken von Sonntagnachmittag bis 23 Uhr etwa 90 witterungsbedingte Einsätze. Am häufigsten waren die Einsatzkräfte mit umgestürzten Bäumen beschäftigt, die Straßen blockierten. Verletzt wurde dabei niemand.

Auf der A9 wehte eine Böe kurz vor der Anschlussstelle Hof-West einen Anhänger in voller Fahrt um. In Bubenreuth (Landkreis Erlangen-Höchstadt) musste die Feuerwehr gegen 23 Uhr anrücken. Ein umgestürzter Baum blockierte die Rudelsweiher Straße. Auch eine Straßenlaterne hatte der Stamm umgerissen. Nachdem der Strom der Laterne abgeschaltet werden konnte, räumten die Feuerwehreinsatzkräfte die Straße wieder frei. In Rothenburg durchschlug die abgebrochene Krone eines Baumes die Windschutzscheibe eines geparkten Autos. Der Wagen war allerdings leer, verletzt wurde niemand. Großes Glück hatte auch eine Familie nahe Kalchreuth: Sie fuhren mit ihrem Auto in einen umgestürzten Baum, der über der Fahrbahn hing. Die Eltern und ihr sieben Monate altes Baby kamen ohne größere Verletzungen davon.

In der Oberpfalz habe es bis zum späten Abend mehr als 60 unwetterbedingte Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher. Die gesamte Oberpfalz sei betroffen gewesen, der Schwerpunkt habe im Landkreis Amberg-Sulzbach gelegen. Dabei ging es meist um heruntergefallene Äste und umgestürzte Bäume, wie es in einer Mitteilung hieß. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden durch die Sturmböen keine Personen verletzt. In Regensburg drohte an einem Haus die Kaminabdeckung herunterzufallen und musste von der Feuerwehr gesichert werden.


Wegen Sturm Yulia: Familie fährt gegen umgestürzten Baum


Der Münchner S-Bahn-Verkehr der Linie S8 musste außerdem teilweise eingestellt werden. Zwischen Herrsching und Seefeld-Hechendorf fuhren am Montagmorgen in beiden Richtungen keine S-Bahnen. Die Bahn hat einen Schienenersatzverkehr mit Taxis eingerichtet, wie ein Sprecher mitteilte. Grund für die Sperrung war eine Oberleitungsstörung, nachdem ein Baum aufs Gleis gefallen war.

Auch zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte in Tirol musste die Bahnstrecke in beide Richtungen gesperrt werden. Die Bahn hatte einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, nachdem ein Baum ins Gleis gestürzt war und dabei die Oberleitung beschädigt hatte.