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Tanzverbot und Feiertag: Alles, was Sie über Allerheiligen wissen müssen

Simone Madre

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13.3.2023, 14:01 Uhr
Allerheiligen wird in Deutschland hauptsächlich in der katholischen Kirche gefeiert.

© Hans-Joachim Winckler, NN Allerheiligen wird in Deutschland hauptsächlich in der katholischen Kirche gefeiert.

Am 1. November 2023 ist Allerheiligen, ein stiller Feiertag. Doch was ist das eigentlich, ein stiller Feiertag? Das bedeutet, dass von 2 Uhr früh bis zum Tagesende bayernweit ein Tanzverbot herrscht. An stillen Feiertagen sind nämlich laut dem bayerischen Feiertagsgesetz "öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen, die nicht dem Charakter des Tages entsprechen", verboten. Von dieser Regelung betroffen sind unter anderem Diskotheken, Tanzveranstaltungen, Live-Musik, der Betrieb von Spielhallen oder Stripteasedarbietungen. Sportveranstaltungen sind an Allerheiligen erlaubt.

Wo ist Allerheiligen ein Feiertag?

Allerheiligen wird in Deutschland hauptsächlich in der katholischen Kirche gefeiert und ist daher in vornehmlich katholisch geprägten Regionen wie in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ein Feiertag. Im Rest von Deutschland hingegen nicht. Auch in einigen anderen Ländern wird Allerheiligen am 1. November begangen, zum Beispiel in Österreich, Belgien, Frankreich, Italien und Teilen der Schweiz.

Wie ergibt sich der Termin für Allerheiligen?

Allerheiligen findet in der Westkirche immer am 1. November statt, der Wochentag wechselt also von Jahr zu Jahr. Die orthodoxen Kirchen feiern Allerheiligen am ersten Sonntag nach Pfingsten.

Was feiert man eigentlich an Allerheiligen?

Nach katholischem Verständnis fungieren die Heiligen als Fürsprecher vor Gott. Die Gläubigen können sie also rufen, wenn sie jemanden brauchen, der zwischen ihnen und Gott vermittelt. Der Feiertag wurde im vierten Jahrhundert eingeführt. Weil die Christen in den ersten Jahrhunderten immer mehr Märtyrer und Heilige verehrten, war es schon bald unmöglich, jeden einzelnen an einem bestimmten Tag im Jahr zu feiern. Deshalb begann die östliche Kirche schon Anfang des 4. Jahrhunderts, Allerheiligenfeste zu feiern.

In der westlichen römischen Kirche legte Papst Gregor IV. im Jahr 835 das Fest auf den 1. November. Bis heute gilt Allerheiligen als einer der Höhepunkte im katholischen Kirchenjahr.

Daneben bildete sich seit dem Mittelalter ein fester Heiligenkalender heraus, der an jedem Tag ausdrücklich an wichtige Heilige erinnert: Josef am 19. März, Peter und Paul am 29. Juni, Jakobus am 25. Juli, Martin am 11. November oder Stefanus am 26. Dezember.

Ebenso wie die großen kirchlichen Themen-Feste – Ostern, Pfingsten, Himmelfahrt oder Weihnachten – gliederten die Heiligenfeste früher das Jahr. Am Martinstag oder an Mariä Lichtmess am 2. Februar erhielten Knechte und Mägde den Jahreslohn. Heiligenfeste markierten Start oder Ende der Feldarbeit. Die Zahl der offiziell heiliggesprochenen Menschen hat zuletzt stark zugenommen: 6650 Heilige und Selige sowie 7400 Märtyrer listete das vatikanische "Martyrologium Romanum" im Jahr 2004 auf. Doch auch danach sprachen Benedikt XVI. und Franziskus hunderte Märtyrer und Vorbilder selig oder heilig.