Tierquäler wirft in Oberbayern tote Katzen auf Bundesstraße

25.2.2020, 13:04 Uhr
Die Tiere zeigten bereits erste Spuren der Verwesung.

© Deutscher Tierschutzbund Landesverband Bayern Die Tiere zeigten bereits erste Spuren der Verwesung.

Der Lkw-Fahrer war am Freitag auf der B17 westlich von Landsberg am Lech unterwegs, als ihm dort Fellknäuel auffielen, die nicht auf eine Bundesstraße gehören. Bei näherem Hinsehen entdeckte der Mann mehrere Katzenkadaver neben der Mittelleitplanke. Er meldete seinen Fund beim Verein "Katzentatzen", in dem er selbst Mitglied ist. Für den Mann eine Selbstverständlichkeit - er halte beim Fahren immer die Augen offen, um tote Tiere zu finden, damit mögliche Halter Hinweise auf den Verbleib ihrer Vierbeiner haben. So schreibt es der bayerische Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes in einer Pressemitteilung.

Insgesamt sieben Katzen fanden Tierschützer in der Mitte der Bundesstraße.

Insgesamt sieben Katzen fanden Tierschützer in der Mitte der Bundesstraße. © Deutscher Tierschutzbund Landesverband Bayern

Sieben tote Katzen fand die hinzugerufene Vorsitzende des Tierschutzvereins schließlich an der Ausfahrt Igling neben der Straße, alle bereits unterschiedlich stark verwest. Der Tierschutzbund geht davon aus, dass die Tier von einer über der Fahrbahn verlaufenden Brücke auf den Grünsteifen in der Mitte der Fahrbahn geworfen wurden. "Wir gehen davon aus, dass sie gezielt getötet wurden", heißt es beim Landesverband auf Nachfrage.

Es ist nicht der erste Fall dieser Art: Im vergangenen Juli wurden an derselben Stelle schon einmal vier tote Katzen gefunden. Bei einer von ihnen stellte man bei Untersuchungen im Nachgang ein Schädel-Hirn-Trauma fest.

Da viele Tiere gechippt waren, stellte sich bei dem aktuellen Fund schnell heraus, dass die meisten Katzen aus der gleichen Gegend stammen - einem Wohngebiet der Gemeinde Igling. Dort wurden in der Nähe eines Baggersees eine Woche zuvor bereits zwanzig tote Tauben gefunden. Tierschützer gehen daher davon aus, dass ein Tierquäler in der Gegend unterwegs ist.

5000 Euro Belohnung ausgesetzt

Der Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes hat nun eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt, genauso wie acht weitere Tierschutzvereine aus Bayern, die jeweils 500 Euro beisteuern. Wer Hinweise auf mögliche Täter liefern kann, wird also mit insgesamt bis zu 5000 Euro belohnt. "Wir haben bewusst eine sehr hohe Belohnung ausgesetzt, damit der Täter gefasst und ihm für immer das Handwerk gelegt wird", erklärt Ilona Wojahn, Präsidentin des Landesverbands Bayern. Denn er töte nicht nur wehrlose Tiere, sondern bringe auch viel Leid über deren Halter.

Hinweise (auch vertraulich) nehmen entgegen: Andrea Mittermeier, Katzentatzen (0175 9775983), Tessy Lödermann, Vizepräsidentin Deutscher Tierschutzbund, Landesverband Bayern e.V. (015228628307).


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