Tradition trotzt Corona: Oberfranken stellen Maibaum auf

1.5.2021, 14:25 Uhr
Tradition trotzt Corona: Oberfranken stellen Maibaum auf

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Normalerweise ist am 1. Mai das ganze Dorf auf den Beinen. Die Burschen, die den Baum aufstellen, sowieso. Andere, weil sie das Essen für die Gäste vorbereiten, die zahlreich aus dem Umland in das kleine Dorf oberhalb von Wirsberg kommen. Die Scheune nebenan wird frei geräumt. Biertische aufgestellt, die Blaskapelle hat auch ihren Platz. Doch in Zeiten von Corona ist solch ein Fest undenkbar.

Nichtsdestotrotz hat vermutlich eine eingeschworene Gemeinschaft von Neufangern schon länger diesen Coup geplant - ihren Maibaum trotzdem aufzustellen. Im Geheimen und nachts, um kein Aufsehen zu erregen. Deutlich zu sehen ist auch, dass der Baum sorgfältig geschält und geschmückt wurde. Die Lagerung eines solch großen Baumes wird also ebenfalls im Geheimen passiert sein.

Am 1. Mai stand er da nun, der Maibaum. Und die Unbekannten werden gefeiert. Beim lokalen Sender Radio Plassenburg erscheint das Bild des Maibaums als Erstes: "So muss es sein. Super Aktion. So sollten es alle Dörfer machen", schreibt ein Facebook-Fan auf der Seite des Senders. In Losau bei Rugendorf ganz in der Nähe sei auch einer aufgestellt worden, berichtet eine andere Nutzerin und stellt gleich ein Bild zu ihrem Kommentar.

Brisant dürfte es für die unbekannten Aufsteller werden, wenn sie den Baum nach der Ausgangssperre ab 22 Uhr aufgestellt haben - und wenn sie mehr als zwei Personen waren. Denn dann hätten sie gleich mehrmals gegen die bestehenden Corona-Regelungen verstoßen. Ob die Polizei der Sache nachgehen wird, ist noch nicht bekannt.

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