Tragisches Bus-Unglück: Bayerische Verbände fordern Anschnallpflicht

24.1.2020, 09:03 Uhr

"Es ist genau das eingetreten, wovor wir gewarnt haben", sagte Susanne Arndt, Vorsitzende der Landeselternvereinigung der bayerischen Gymnasien. Die Elternvertreter setzen sich seit mehr als zehn Jahren für eine Änderung der Straßenverkehrsordnung ein. Aktuell dürfen Schüler in Linienbussen – anders als im Reiseverkehr – auch stehend und ungesichert transportiert werden. Dies sei gerade für jüngere Kinder, die schwere Schulranzen tragen und sich oft nur schlecht festhalten können, enorm gefährlich, betont Arndt. Derzeit werde zudem Geld gespart, indem die Busse "bis zum Anschlag vollgestopft" werden.

 

 

Mit einer Gesetzesänderung könne man diese Praxis beenden. Sie sieht deshalb Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in der Pflicht. Den Busfahrern will Arndt dagegen keine Vorwürfe machen. Diese könnten aufgrund der engen Zeitpläne oft gar nicht auf die Sicherheit der Kinder achten. Hintergrund sind zwei schwere Unfälle, die sich am Donnerstag ereigneten. Nahe dem thüringischen Eisenach geriet am Vormittag ein Schulbus ins Schlittern und rutschte rückwarts einen Hang hinunter. Zwei achtjährige Kinder kamen ums Leben, 20 weitere Grundschüler wurden zum Teil schwer verletzt. Fast zur gleichen Zeit verunglückte auch in Oberbayern ein Schulbus. Dabei wurden neun Kinder leicht bis mittelschwer verletzt.

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