Hält in Zukunft stündlich ein ICE in Treuchtlingen?
9.5.2019, 05:58 UhrBis zum Jahr 2030 soll es einen deutschlandweiten Taktverkehr bei der Bahn geben. Von den Plänen könnte auch Treuchtlingen profitieren, wie ein Entwurf aus dem Bundesverkehrsministerium in Berlin zeigt.
Dort fand am Dienstag der sogenannte Schienengipfel mit Vertretern von Politik und Bahn statt, bei dem es maßgeblich um den "Deutschland-Takt" ging. Dabei handelt es sich um einen abgestimmten, vertakteten Zugfahrplan für die gesamte Bundesrepublik – von der regionalen Strecke bis hin zu den Hauptverkehrsachsen. Er integriert Nah- und Fernverkehr und wird zusammen mit den Eisenbahnunternehmen sowie mit den Ländern umgesetzt, die für den Nahverkehr verantwortlich sind.
Zum Deutschland-Takt wurde dabei ein zweiter Gutachterentwurf vorgestellt, in dem folgende Zugverbindungen für Treuchtlingen und den Landkreis vorgesehen sind:
Fernverkehr: Stoppen bislang nur vereinzelt ICE- und IC-Züge in Treuchtlingen, so sollen sie nach dem vorliegenden Entwurf künftig stündlich halten. Die Linien starten in Hamburg, Berlin oder Dortmund und führen dann über Nürnberg, Treuchtlingen, Donauwörth und Augsburg nach München. Die bisherigen Fernverkehrsverbindungen über Ingolstadt und Ansbach stehen allerdings nicht mehr im Plan.
Westmittelfranken: Neu im Angebot ist ein zweistündlich fahrender Zug von Treuchtlingen über Gunzenhausen, Ansbach und Marktbreit nach Würzburg. Die stündliche Regionalbahn fährt dann nur noch zwischen Treuchtlingen und Ansbach (mit allen Unterwegshalten), in Ansbach besteht stündlich eine Umsteigemöglichkeit nach Würzburg.
Nach Nürnberg und München: Auch künftig soll zwischen Treuchtlingen und Nürnberg zweimal in der Stunde ein Zug fahren – wie es heute schon in den Hauptverkehrszeiten der Fall ist. Allerdings ändert sich das Konzept in Richtung Süden. Nun soll es stündlich einen durchgängigen Zug zwischen Nürnberg, Treuchtlingen, Donauwörth, Augsburg und München sowie zwischen Nürnberg, Treuchtlingen, Ingolstadt und München geben. Bislang enden und starten die Züge abwechselnd in Treuchtlingen, in Zukunft sollen sie nur einen kurzen Aufenthalt dort haben.
Knotenpunkt: Ein wichtiger Aspekt beim Deutschland-Takt sind gute Umsteigemöglichkeiten. Nach dem vorliegenden Entwurf können Fahrgäste aus Richtung Nürnberg – und damit auch aus dem nördlichen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen – nun nach kurzer Wartezeit in Richtung Ansbach weiterfahren. Im aktuellen Fahrplan beträgt die Wartezeit eine Stunde.
Güterverkehr: Auch die Güterzüge sollen künftig in einem Taktfahrplan fahren, dabei spielt der Treuchtlinger Bahnhof ebenfalls eine wichtige Rolle. Bis zu 14 Durchfahren pro Stunde sind dem Entwurf zufolge geplant, die Züge kommen vor allem aus Nürnberg, Würzburg, Ingolstadt und München.
Seenlandbahn: Für den nördlichen Landkreis interessant: Die Seenlandbahn, die bislang zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen fährt, soll dem Entwurf zufolge dauerhaft bis nach Wassertrüdingen erweitert werden. Die Züge fahren stündlich mit einer Zugkreuzung in Langlau (wofür der Haltepunkt wohl ausgebaut werden muss) und sollen zwischen Gunzenhausen und Wassertrüdingen an drei weiteren Stationen stoppen.
An der Umsetzung wird gefeilt
Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums handelt es sich bei dem Entwurf um den kompletten Zielfahrplan für das Jahr 2030 inklusive Fern-, Nah- und Güterverkehr. Um mehr Kapazität im Netz zu schaffen, sollen neben den großen Ausbaumaßnahmen das europäische Zugsicherungssystem ETCS sowie digitale Stellwerkstechnik realisiert werden.
Ab wann können die Menschen im Landkreis vom neuen Fahrplan profitieren? Laut dem Ministerium soll der Deutschland-Takt etappenweise umgesetzt werden und bereits 2021 in den ersten Regionen starten. Wo genau, ist noch unbekannt, nur ein Halbstunden-Takt zwischen Hamburg und Berlin ist bis dato angekündigt.
Die Arbeiten am Zielfahrplan sollen in den nächsten Monaten abgeschlossen werden. Die Deutsche Bahn sei gebeten worden, die operative Umsetzung des Deutschland-Takts vorzubereiten und bis zum Herbst einen Vorschlag für ein Stufenkonzept mit den erforderlichen Infrastrukturen vorzulegen, heißt es aus dem Ministerium. Den Entwurf des endgültigen Zielkonzepts für den Deutschland-Takt, der den gesamten Schienenverkehr sowie die wirtschaftliche Bewertung berücksichtigt, werden die Gutachter im kommenden Jahr vorlegen.
Mehr Informationen zum Deutschland-Takt gibt es unter www.zukunftsbuendnis-schiene.de
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