Melderegister zeigt, wo Strom produziert wird
18.5.2020, 05:58 UhrDas Portal ging bereits im Januar 2019 in Betrieb. Es soll einen umfassenden Überblick über die Anlagen des deutschen Strom- und Gasmarktes geben, um der Politik aktuelle Daten zur Strom- und Gasversorgung bereitzustellen. Diese dienen zur Planung der Energiewende sowie den damit verbundenen Leitungsbau, der nach Angaben der Bundesnetzagentur auf das erforderliche Minimum reduziert werden soll. Bislang waren die Erzeugungseinrichtungen in unterschiedlichen Datenbanken hinterlegt, mit dem Register wurden die Informationen zusammengefügt.
Betroffen von der Anmeldung seien etwa zwei Millionen Anlagen, darunter 1,7 Millionen Solaranlagen – viele davon auf den Dächern von Hausbesitzern. Außerdem fallen auch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) sowie Stromspeicher unter diese Regelungen.
Wer sich nicht bis zum 31. Januar 2021 in die im Internet verfügbare Datenbank einträgt, bekommt den eingespeisten Strom dann möglicherweise nicht mehr vergütet. Genaue Folgen nennt das Amt nicht, weist aber darauf hin, dass kein Anspruch mehr auf Leistungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bestehen könnte. Diese Frist gilt allerdings nur für Betreiber, deren Anlage vor dem 31. Januar 2019 in Betrieb gegangen ist. Neuere Anlagen müssen bereits einen Monat nach Inbetriebnahme angemeldet werden.
Unterstützung erhalten die Kunden beim örtlichen Netzbetreiber, in Treuchtlingen sind das die Stadtwerke. Diese sind verpflichtet, die Anlagenbetreiber auf die Registrierung hinzuweisen. "Im Laufe des Jahres 2019 erhielten alle Anlagenbetreiber ein Schreiben der SW Treuchtlingen zusammen mit einem Infoschreiben und Flyer der Bundesnetzagentur", so Werkleiter Max Filser. Sollte trotzdem eine Anlage noch nicht registriert sein, ist das weiterhin kostenlos möglich.
Doch wer kann auf die Daten in der Liste zugreifen? Letztlich jeder, der einen Internetzugang besitzt. Allerdings werden nicht alle privaten Hausbesitzer mit Photovoltaikanlage auf dem Dach darin mit Namen öffentlich aufgelistet, sondern nur Betreiber von Anlagen mit mehr als 30 kWp. Sehr wohl zu sehen ist die installierte Leistung auf jedem Dach in einem Ort, allerdings anonymisiert unter dem Begriff "Hausdach", "Halle" oder "Stall".
Weitere Informationen gibt es unter www.marktstammdatenregister.de
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