Raser und Falschparker: Was die Knöllchen in Treuchtlingen bringen
1.10.2020, 06:04 UhrZwischen 30 und 40 Stunden pro Monat überwachte das beauftragte Unternehmen den fließenden und den ruhenden Verkehr in den genannten Zeiträumen, die beide Ende Juli endeten. "Alle sieben Minuten fährt ein Verkehrsteilnehmer um mindestens neun Kilometer pro Stunde zu schnell," monierte Kundinger bei der Präsentation. Insgesamt sei das Tempo von etwa 70.800 Fahrzeugen gemessen worden.
Dort, wo 30 Kilometer pro Stunde vorgeschrieben sind, tendieren die gemessenen Höchstgeschwindigkeiten in Richtung 50. Und wo diese erlaubt sind, brausen die zweifelhaften Rekordhalter auch mal mit 80 Sachen entlang. Wie sinnvoll die Überwachungsmaßnahmen seien, machte der Geschäftsleiter an einigen markanten Punkten deutlich. So habe sich in der Bürgermeister-Döbler-Allee und damit im Bereich der Senefelder-Schule "die Verstoßquote halbiert und die Höchstgeschwindigkeit reduziert".
Weitere Schwerpunkte sind die Ansbacher sowie die Hahnenkammstraße. "Hier sollte unbedingt weiter überwacht werden", so Kundinger. In der Augsburger Straße zeigten die Kontrollen bereits Wirkung bei der Zahl der Verstöße, allerdings nicht bezüglich des Spitzentempos der verbleibenen Sünder. Nach zahlreichen Messungen sei auch in Schambach eine Besserung eingetreten, nannte Kundinger ein weiteres Beispiel.
Ein Sechstel weniger Verstöße
Die Gesamtzahl der Tempoverstöße hat sich laut Statistik um etwa ein Sechstel reduziert. Auch die Parkraumüberwachung habe der Stadt sehr gut getan, ließ der Geschäftsleiter durchblicken. Es seien aber auch nur 16 Verwarnungen mit höheren Bußgeldbeträgen ausgesprochen worden – beispielsweise für das Zuparken von Gehwegen, Behindertenparkplätzen oder Feuerwehrzufahrten.
Apropos Geld: "Das, was wir hier betreiben, ist mit Sicherheit keine Abzocke", verwahrte sich Kundinger gegen latente Vorwürfe von Bürgern. Im Kontrollzeitraum habe die Stadt 7500 Euro draufgezahlt. Allerdings würden die Zahlen belegen, "dass die Verkehrssicherheit bei den Maßnahmen das höchste Ziel ist". Sie sollten aufrecht erhalten werden, gerade um die schwächsten Verkehrsteilnehmer zu schützen.
Die Verstoßquoten im Schul- und Kindergartenbereich seien zwar gesunken, aber immer noch zu hoch, beklagte Kundinger. Leider sei teils auch einige Uneinsichtigkeit bei den Betroffenen zu beobachten. "Hin und wieder kommt ein Bürger ins Rathaus und beschwert sich darüber, warum er zu schnell gefahren ist", so Kundinger ironisch.
Durchweg positive Rückmeldungen gibt es von der Polizei, dem Thementisch für Stadtentwicklung und dem Gewerbeverein. Letzterer freue sich darüber, dass nun keine Dauerparker mehr die Parkplätze der Geschäfte blockieren, so Kundinger. In den kommenden Wochen werde nun das Parkraumkonzept überarbeitet und mit den entsprechenden Beteiligten abgestimmt. Wie es generell mit der Verkehrsüberwachung weiter gehen soll, entscheide dann der Stadtrat spätestens in seiner Novembersitzung.
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